Pharmaforscher nehmen Melanome ins Visier

Krebs, Infektionskrankheiten und Demenz stehen im Fokus der forschenden Pharmaindustrie. Derzeit gibt es 359 Forschungsprojekte in Mitgliedsunternehmen des vfa.

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BERLIN (af). Neue Hoffnung im Kampf gegen multiresistente Bakterien, die in Krankenhäusern jährlich viele tausend Opfer fordern.

Schon 2015 könnten vier neue Antibiotika bereitstehen, kündigte der Vorsitzende des Verbands Forschender Pharmaunternehmen (vfa), Dr. Wolfgang Plischke, bei der Vorstellung des vfa-Forschungsberichtes am Donnerstag in Berlin an.

Die Mittel gehörten unterschiedlichen Wirkstoffklassen an, so dass MRSA sie nicht durch Herausbildung einer einzigen weiteren Resistenz überwinden können.

Ein Drittel der Projekte nimmt Krebs ins Visier

Insgesamt forschen die Pharmaunternehmen derzeit an 359 Projekten, ein Drittel davon befasst sich mit neuen Krebstherapien. Dies hat eine Umfrage unter den 43 Mitgliedsunternehmen des vfa ergeben. Damit dürften mehr als 130 Krankheiten in Zukunft besser behandelbar werden, sagte Plischke.

Nicht alle Projekte würden es ins Ziel schaffen. "Die Chancen stehen 50 zu 50", sagte der Forschungsvorstand der Bayer AG. Ein vergleichsweise neuer Forschungsschwerpunkt sind Therapien gegen den schwarzen Hautkrebs.

Trotz der Rückschläge in der Entwicklung von Alzheimer-Medikameneten tut sich auch auf diesem Gebiet Neues. Die Verbesserungen bei der bildgebenden Diagnostik hätten zur Erprobung neuer Behandlungsmöglichkeiten geführt, mit denen Hirnzellen rechtzeitig gerettet werden sollen.

Neue Therapien gegen Hepatitis C in der Pipeline

Gleich zehn neue Präparate zur Behandlung von Patienten mit Hepatitis C könnten bis 2015 zur Verfügung stehen. Die Infektionskrankheit dringt über die baltischen Staaten in die Europäische Union vor.

"Neue Medikamente bedeuten Kostenreduktion im Gesundheitswesen", fasste vfa-Hauptgeschäftsführerin Birgit Fischer zusammen. Gegengerechnet werden müssten stets auch die Kosten jenseits der Therapie.

Medizinische Innovationen erhielten die Produktivität, zum Beispiel, wenn Angehörige dadurch nicht in der Pflege helfen müssten.

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