Gute Nachrichten des Jahres 2024

Positiver Jahresrückblick: Kliniken in Sachsen nehmen ihre Zukunft selbst in die Hand

Nicht nur jammern, sondern Ärmel hochkrempeln: So heißt im Südwesten Sachsens die Devise. Dort haben sich Kliniken noch vor Berlin auf den Weg gemacht, ihre Versorgungsstrukturen zu reformieren.

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Chemnitz. Die geplante Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat 2024 auch in Sachsen die politische Debatte bestimmt. Dabei stieß ein Projekt auf großes Interesse, das dieser Reform zuvorkommen will: In der Gesundheitsregion Südwestsachsen wollen die Kliniken selbst ein Versorgungsnetz aufbauen und Leistungen in gegenseitiger Absprache sinnvoll auf die jeweiligen Standorte verteilen. So soll eine stationäre Versorgung entstehen, welche die vorhandenen Ressourcen abbildet und die vor allem für die Gegend passt.

„Wir sind der Ansicht, dass wir nicht warten sollten, bis der Bundesgesundheitsminister per Reformgesetz festlegt, wie die Gesundheitsversorgung in Ballungsgebieten und der Fläche gestaltet sein sollte“, sagte Martin Jonas, Kaufmännischer Geschäftsführer des Klinikums Chemnitz. „Das kann man für alle Regionen von Berlin aus unserer Meinung nach gar nicht passend machen.“

Kliniken wollen nicht auf Berlin warten

Stattdessen wollten die Kliniken „als erfahrene Versorger aus der Region heraus wissenschaftlich begleitet einen Vorschlag erarbeiten und vorlegen, wie wir mit den vorhandenen Ressourcen und als eng kooperierendes Netzwerk die beste Versorgung passend für jeden Fall anbieten“ könnten. „Wir antizipieren die Reform und organisieren uns bereits jetzt“, sagte Jonas.

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Bislang sind es 19 Krankenhäuser, die sich am Projekt Gesundheitsregion Südwestsachsen beteiligen. Ziel ist es, dass sich alle 27 Kliniken der Region dem Vorhaben anschließen. Zunächst will man sich auf die Somatik konzentrieren.

Ende März 2024 wurde beim sächsischen Sozialministerium ein Förderantrag als Modellvorhaben eingereicht. Dieser wurde bewilligt und hat einen Umfang von 1,5 Millionen Euro. Damit konnte im Herbst die Geschäftsstelle mit Regionalkoordinatorin Henriette Auerswald und Projektmanagerin Konstanze Illig ihre Arbeit aufnehmen. Außerdem einigten sich ebenfalls im Herbst Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (SPD) und Lauterbach darauf, dass das Klinikum Chemnitz künftig eine größere Rolle als bisher bei der Krankenhausversorgung einnehmen soll. Es soll im Zuge der Klinikreform als regionales Zentrum aufgebaut werden.

Viel Entgegenkommen ist gefragt

Bei dem Projekt der Gesundheitsregion Südwestsachsen verständigten sich die Kliniken zunächst auf vier Themenfelder, die in Arbeitsgruppen bearbeitet werden sollen: Aus- und Weiterbildung, Patientenfokussierung, Sekundär- und Tertiärdienstleistungen sowie Arbeitswelten. „Wir denken, die größten Schwierigkeiten werden darin liegen, sich zu einigen, wer künftig welche Leistungen anbietet, welche Verlagerungen oder Konzentrationen sind gegebenenfalls notwendig und sichern trotzdem die Existenz jeder einzelnen Klinik“, sagte Chemnitz´ Klinikgeschäftsführer Jonas. (sve)

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