Krankenkassen
Preisvergleich nur mit Schikanen
BERLIN. Der GKV-Spitzenverband will den Versicherten die Suche nach der günstigsten Krankenkasse offenbar nicht leichter machen, als unbedingt erforderlich. Das geht aus einer Beschlussvorlage für den Verwaltungsbeirat des Verbandes hervor, die der "Ärzte Zeitung" vorliegt.
Mit dem im Juni vom Bundestag verabschiedeten und im Juli vom Bundesrat gebilligten Gesetz zur Weiterentwicklung der Finanzstruktur und der Qualität in der GKV (GKV-FQWG) wurden die Hinweispflichten der Kassen bei erstmaliger Erhebung eines Zusatzbeitrages oder bei seiner Anhebung erweitert.
Zudem sollen sie ihre Versicherten auf eine Beitragsübersicht des GKV-Spitzenverbandes hinweisen. Aus der Übersicht soll hervorgehen, welche Kasse einen Zusatzbeitrag erhebt und in welcher Höhe. Der Spitzenverband hat diese Übersicht im Internet laufend aktuell zu veröffentlichen (Paragraf 242 Abs. 5 neu SGB V).
Offenbar Minimallösung geplant
Der GKV-Spitzenverband will diese Vorgaben offenbar nur mit einer Minimallösung erfüllen. "Die Liste ist nicht sortierbar nach der Höhe des Zusatzbeitrages und ist wie bisher alphabetisch nach Krankenkassennamen sortiert", heißt es in der Beschlussvorlage.
Demnach müssten sich die Versicherten aus den derzeit noch etwa 130 Kassen, die auf einer siebenseitigen Übersichtder Homepage des GKV-Spitzenverbandes aufgelistet sind, die Kassen ohne Zusatzbeitrag oder die mit dem geringsten Zusatzbeitrag selbst raussuchen.
Zudem ist auf der Liste ein Hinweis geplant, dass Versicherte neben dem Preis auch auf Leistungen und Service der Kassen achten soll.
Der Verwaltungsrat des GKV-Spitzenverbandes sollte am Donnerstag über die Art der Veröffentlichung beraten. (af/chb)