Zigaretten

Raucher sorgen jährlich für 100 Milliarden Euro Folgekosten

Der Gesundheitsökonom Anant Jani hat ermittelt, dass allein die Krankenkassen 1.477 Euro im Jahr pro Raucher investieren. Und: Um von der Sucht loszukommen, benötigten diese mehr Unterstützung.

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Nikotin-Verzicht könnte die Produktivität in Deutschland deutlich steigern: Davon ist der Gesundheitsökonom Anant Jani überzeugt. (Symbolbild mit Fotomodell)

Nikotin-Verzicht könnte die Produktivität in Deutschland deutlich steigern: Davon ist der Gesundheitsökonom Anant Jani überzeugt. (Symbolbild mit Fotomodell)

© Nicole Lienemann / stock.adobe.com

Berlin. Rauchbedingte Folgeerkrankungen belasten die deutsche Gesellschaft jährlich mit Kosten von 97,24 Milliarden Euro. Das hat der Gesundheitsökonom Anant Jani von der Oxford Martin School und dem Heidelberger Institut für Global Health im Auftrag des DiGA-Anbieters Smoke Free ermittelt. Jani ist überzeugt, dass diese Kosten langfristig gesenkt werden können – indem die Anzahl der Raucherinnen und Raucher zurückgeht.

Dafür bräuchten sie allerdings mehr und bessere Unterstützung, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens von Mittwoch. Diese Forderung äußern das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. bereits seit Jahren.

30 Milliarden für Behandlungen und Medikamente

Allein die deutschen Krankenkassen investierten pro Jahr 30,32 Milliarden Euro in die Behandlung rauchbedingter Erkrankungen oder in entsprechende Medikamente. Das entspricht laut Mitteilung rund 15 Prozent aller deutschen Gesundheitsausgaben und jährlichen Ausgaben von 1.477 Euro pro Raucher.

Zudem verzeichne die deutsche Wirtschaft jährlich Produktivitätseinbußen in Höhe von 66,92 Milliarden Euro, weil rauchenden Mitarbeiter erkrankt ausfallen. Neben Fehlzeiten zählen dazu auch Produktivitätsverluste durch schwerwiegende persönliche Schicksale wie Arbeitsunfähigkeit, Frühverrentung oder vorzeitigem Tod.

Mehr als 3.000 Euro Einbußen pro Arbeitnehmer

Die Untersuchung beziffert die ökonomischen Einbußen durch Tabakkonsum auf 3.260 Euro pro Arbeitnehmer und damit rund zwei Prozent des jährlichen Bruttoinlandsprodukts.

„Verglichen mit den alljährlichen finanziellen Auswirkungen des Rauchens wäre es für den deutschen Staat günstiger, verstärkt in Unterstützungsangebote für die Entwöhnung zu investieren”, so die Bilanz des Gesundheitsökonoms.

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Denn nur wenige Raucherinnen und Raucher nutzen Rauchstopp-Kurse, psychologische Begleitungen oder digitale Unterstützungsangebote. Dabei steige die Wahrscheinlichkeit eines dauerhaften – und damit erfolgreichen – Rauchstopps um ein Vielfaches, wenn Raucher Unterstützung erhielten. (kaha)

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Kommentare
Hans Christoph 26.07.202314:31 Uhr

Jeder kann sich gesundheitlich durch Skifahren, Drachenfliegen, Boxen, Rauchen, kiffen, Paragleiting, selbst schädigen. Dies nennt man Eigenverantwortung, und totale persönliche Freiheit... SPORT = MORD ...
Wenn es dann um die Übernahme der finanziellen Folgen dieser exzessiven Lebensweisen geht ah ja, da war doch noch was? die anderen Zwangsbeitragszahler/innen sollen dann plötzlich " solidarisch" für die finanziellen Folgen haften... super toll. Dies kann so nicht weiter hingenommen werden, NEIN, NEIN, NEiN.. Die verantwortungsbewussten Zwangbeitragszahler/innen die auf gesunde Lebensweise achten müssen zwangsweise die Zeche bezahlen... so geht das NICHT weiter. Solange allerdings in Schulen, Krankenhäusern z.B. Raucherecken eingerichtet sind ist jegliche ernsthafte Diskussion entbehrlich. Die Tabaksteuer muss erheblich erhöht werden. Das Rauchen in öffentlichen Gebäuden muss abgestellt werden. Die exzessive Werbung für Zigaretten muss massiv eingeschränkt werden. Das Rauchen in z.B. PKW muss massiv durch z.B. Aufklärungskampagnen eingedämmt werden...(Aufklärung tut Not)
Die solidarische Bürgerversicherung für ALLE Erwerbstätigen muss her... Gesetzlich Versicherte die Rauchen, das lässt
sich zweilfesfrei ( Speichelproben, Laboruntersuchungen) nachweisen, müssen höhere Beiträge zahlen.. Punkt.
Dies muss dann auch für sogenannte SPORTARTEN , wie Boxen, Paragleiting, Skifahren, Drachenfliegen, etc. gelten...
Risikozuschläge bzw. hohe Selbstbeteiligungen sind dann Pflicht...
Totale persönliche Freiheit hat auch seinen Preis ....zahlen macht auch FREI.... PRO Senioren PAKT

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