Blaulichtfahrten

Rettungsdienste in Hessen verzeichnen nur selten schwere Unfälle im Einsatz

Trotz hoher Einsatzzahlen kommt es bei Rettungsdiensten in Hessen nur zu wenigen schweren Unfällen mit Rettungswagen. Bei den meisten Vorfällen handelt es sich demnach um Blechschäden.

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Eine Umfrage bei Rettungsdiensten in Hessen deutet darauf hin, dass es gemessen an der hohen Anzahl an Einsatzfahrten nur selten zu schweren Unfällen kommt.

Eine Umfrage bei Rettungsdiensten in Hessen deutet darauf hin, dass es gemessen an der hohen Anzahl an Einsatzfahrten nur selten zu schweren Unfällen kommt.

© Robert Michael/dpa

Frankfurt/Wiesbaden. Einsatzfahrten mit Rettungswagen können lebensrettend sein, aber auch zu gefährlichen Situationen führen. In Frankfurt etwa kam kürzlich eine 62-jährige Frau ums Leben, als das Auto, in dem sie saß, und ein Rettungswagen auf einer Kreuzung zusammenstießen. Der 66 Jahre alte Fahrer des Pkw und ein zweijähriges Kind in dem Auto wurden leicht verletzt. Laut Polizei war das Einsatzfahrzeug mit Sondersignalen unterwegs.

Wie oft Rettungswagen in Unfälle verwickelt sind, wird statistisch nicht erfasst. Eine Umfrage bei Rettungsdiensten in Hessen deutet aber darauf hin, dass es gemessen an der hohen Anzahl an Einsatzfahrten nur selten zu schweren Unfällen kommt.

Eher Bagatellschäden

637.509 Einsätze fuhr etwa das Deutsche Rote Kreuz (DRK) in Hessen im Jahr 2022 nach Angaben des stellvertretenden Geschäftsführers des Landesverbands, Jens Dapper. Zahlen für 2023 lagen ihm zufolge noch nicht vor. „Unter Sondersignal fahren die Einsatzkräfte je nach Region in Hessen zwischen 55 und 70 Prozent der gesamten Fahrten“, erläuterte er. Eine konkrete Statistik zu Unfällen mit Einsatzwagen führe das DRK nicht. Die Anzahl sei nach Rückmeldungen aus den jeweiligen DRK-Rettungsdiensten aber überschaubar. Meist seien es eher Bagatellschäden wie etwa abgefahrene Spiegel.

Unfälle mit Personenschäden die Ausnahme

Rund 156.000 Einsätze hatte der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Hessen 2023, davon geschätzt rund 50.000 unter Sondersignal. Dabei kam es laut Sprecherin Dorothee Faißt zu 52 Unfällen.

Der Malteser Rettungsdienst in Hessen fuhr im vergangenen Jahr nach Angaben von Pressesprecherin Alexandra Hesse über 116.000 Einsätze, davon rund 51.000 mit Sonder- und Wegerechten. In dem Zeitraum habe es 138 Schadensmeldungen gegeben. „Hauptsächlich verzeichnen wir kleinere Blechschäden, die zum Beispiel beim Rangieren in engen Zufahrten entstehen können“, sagte sie. „Glücklicherweise sind schwere Unfälle mit Personenschäden die Ausnahme – im Jahr 2023 kam es einmal dazu.“ (dpa)

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