Arztzahlstatistik

Rheinland-Pfalz: Mehr als jeder zweite Arzt ist über 50

In Rheinland-Pfalz steigt zwar die Zahl der berufstätigen Ärzte leicht, am drohenden Ärztemangel ändert das aber kaum etwas.

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Älterer Arzt mit Patientin

In Rheinland-Pfalz arbeiten viele Ärzte noch weiter, obwohl sie bereits eigentlich das Rentenalter erreicht haben. (Symbolbild mit Fotomodellen)

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Mainz. Mehr als die Hälfte der Ärzteschaft in Rheinland-Pfalz ist älter als 50 Jahre. Das geht aus der aktuellen Ärztestatistik der Landesärztekammer hervor. „Wenn die Ärztinnen und Ärzte in den kommenden Jahren in Rente gehen, wird sich besonders auf dem Land der Ärztemangel immer mehr bemerkbar machen“, fürchtet der Präsident der Landesärztekammer Dr. Günther Matheis.

Zwar sei die Zahl der berufstätigen Ärztinnen und Ärzte zum Stichtag 31. Dezember 2023 in Rheinland-Pfalz im Vorjahresvergleich um 1,7 Prozent auf rund 20.000 gestiegen. Dies könne den steigenden Bedarf aber nicht ausgleichen. Das liegt auch daran, dass immer mehr Mediziner in Teilzeit arbeiten.

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Von den knapp 20.000 in Rheinland-Pfalz praktizierenden Ärzten waren Ende vergangenen Jahres 2.241 über 65 Jahre alt. Vor allem im ambulanten Bereich ist aber ein Rückgang bei den jungen Ärzten zu verzeichnen. So waren hier im vergangenen Jahr 615 Ärzte im Alter zwischen 35 bis 39 Jahren tätig. Im Jahr 2000 waren es noch 811.

Zahl ausländischer Ärzte steigt

Die Zahl der Ärztinnen und Ärzte mit ausländischer Herkunft hat sich innerhalb eines Jahrzehnts mehr als verdoppelt und liegt inzwischen bei gut 3.200. Zu den Hauptherkunftsländern zählen laut Kammer Syrien, Aserbaidschan und Ägypten. „Ärztinnen und Ärzte aus dem Ausland helfen, den Ärztemangel etwas zu entschärfen. Doch damit entziehen wir strukturschwächeren Ländern ihre Ärztinnen und Ärzte. Das ist ein ethisches und medizinisches Dilemma“, sagt Matheis.

Die Kammer fordert unter anderem mehr Medizin-Studienplätze, um dem Ärztemangel entgegenzuwirken. Die von der rheinland-pfälzischen Landesregierung in Aussicht gestellte Aufstockung um 50 Plätze ab 2025 reiche nicht aus. Zudem müsse der Bürokratieaufwand durch Verwaltungs- und Dokumentationsaufgaben für die Ärztinnen und Ärzte reduziert werden. (dpa/chb)

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