Corona-Pandemie
Seehofer fordert kostenfreie Corona-Tests für alle
Der Bundesinnenminister stellt sich hinter die Teststrategie Bayerns. Finanziert werden sollten solche Tests primär über den Bund.
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„Bislang haben wir keine Klarheit über das tatsächliche Infektionsgeschehen im Land.“ Bundesinnenminister Horst Seehofer spricht sich daher ebenfalls für breit angelegte Tests aus.
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Berlin. Anders als Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) befürwortet Innenminister Horst Seehofer bundesweit kostenfreie Corona-Tests für alle, wie sie in Bayern bereits geplant sind. „Markus Söder hat recht“, sagte der CSU-Politiker der „Welt am Sonntag“ mit Blick auf den bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Vorsitzenden. „Wir müssen bei der Bekämpfung einer potenziell lebensgefährlichen Infektion konsequent vorgehen. Bislang haben wir keine Klarheit über das tatsächliche Infektionsgeschehen im Land.“
Seehofer: Kassenbeiträge sollen nicht steigen
Bayern hatte als erstes und bisher einziges Bundesland kostenlose Corona-Tests für die gesamte Bevölkerung angekündigt. Es will in den Fällen zahlen, in denen die Kosten nicht von den Krankenkassen getragen werden, etwa weil es keinen begründeten Infektionsverdacht gibt und jemand auch nicht zu gefährdeten Gruppen wie Klinik- oder Schulpersonal gehört. Spahn ist gegen breit gestreute Massentests und favorisiert gezielte Tests. Er warnt vor falscher Sicherheit, weil Testergebnisse immer nur etwas über den Zeitpunkt des Abstrichs aussagen.
Seehofer sagte, bundesweit könne die Kosten solcher Tests „nur der Bund primär übernehmen“. Er erklärte: „Die Krankenversicherungsbeiträge sollen ja nicht steigen, das haben wir im Konjunkturpaket beschlossen.“ (dpa)