Analyse
So viele Mädchen sind genitalverstümmelt
Zum Internationalen Tag gegen Genitalverstümmelung hat eine Stiftung bekannt gegeben, wie viele Frauen davon betroffen sind – und wo der Eingriff noch praktiziert wird.
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Für Genitalverstümlungen werden manchmal einfachste Werkzeuge, wie eine Glasscherbe, verwendet.
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WIEN. Rund 200 Millionen Mädchen und junge Frauen sind, laut der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung (DSW), weltweit Opfer von Genitalverstümelung. Die massive Menschenrechtsverletzung ist nach Angaben DSW in rund 30 Ländern vor allem Afrikas und des Mittleren Ostens, aber auch Asiens verbreitet.
So sind laut UN mehr als 70 Prozent aller äthiopischen Mädchen und Frauen im Alter zwischen 15 und 49 Jahren Opfer von Genitalverstümmelung geworden. Etwa ein Drittel davon wurde vor dem 15. Lebensjahr beschnitten. Mehr als die Hälfte der genitalverstümmelten Mädchen und Frauen leben in drei Ländern: Indonesien, Ägypten und Äthiopien.
Verschiedene Ausprägungen
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) führt verschiedene Formen der Verstümmelung an. Diese reichen von einer teilweisen Entfernung der Klitoris bis hin zur Entfernung der inneren und äußeren Schamlippen und einer Verengung der vaginalen Öffnung. Die Öffnung bleibt dabei in manchen Fällen gerade groß genug, um Urin und Menstruationsblut – unter Schmerzen – durchzulassen.
Der Kampf gegen diesen Eingriff macht Fortschritte. Die Verbreitung von Genitalverstümmelung sei in den vergangenen knapp 20 Jahren weltweit um fast ein Viertel zurückgegangen, so die DSW. Bis zum Jahr 2030 soll durch Gesetze und neue soziale Normen der Genitalverstümmelung ein Ende gesetzt werden. (dpa/eb)