Haftpflichtprämien für Hebammen

Streit im Bundestag

Veröffentlicht:

BERLIN. Union und SPD im Bundestag sehen bei Haftpflichtprämien für freiberuflich tätige Hebammen keinen Handlungsbedarf.

Die Koalitionsfraktionen haben am Donnerstag im Bundestag entsprechende, noch aus dem Jahr 2014 stammende Anträge von Grünen und Linken abgelehnt. Beide Fraktionen fordern kurz- und langfristige Maßnahmen gegen steigende Haftpflichtprämien.

Ein gemeinsamer Haftungsfonds könne Hebammen unabhängig von privaten Versicherern machen, so die Linksfraktion. Die Grünen plädieren für eine Neuordnung der Berufshaftpflicht für alle Gesundheitsberufe nach dem Vorbild der Unfallversicherung.

Seit 2012 habe die Koalition in mehreren Schritten die Hebammen gestärkt, sagte Roy Kühne (CDU) in der Debatte. Die Vergütung sei deutlich gestiegen, zudem entlaste seit 2014 ein Sicherstellungszuschlag Hebammen mit wenigen Geburten.

Cornelia Möhring (Linke) hielt dem entgegen, die Haftpflichtprämien seien dennoch weiter gestiegen. Ab Juli beträgt die Haftpflichtprämie 6843 Euro - bei einem durchschnittlichen Jahresumsatz freiberuflicher Hebammen von 24.000 Euro.

Bettina Müller (SPD) entgegnete, man sei den Hebammen im Versorgungsstärkungsgesetz mit dem Regressverzicht für Folgekosten von Geburtsschäden weit entgegengekommen.

Die Prämie sei als Folge im laufenden Jahr "nur" um zehn Prozent gestiegen, so Müller. Doch 2017, warnte Elisabeth Scharfenberg (Grüne), müssten die Hebammen schon 7640 Euro berappen. (fst)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Reformperspektiven

GKV in Geldnot: Das raten fünf Gesundheitsökonomen

Votum der Bundesrats-Fachausschüsse

Klinik-Transformationsfonds: Bund und Länder im Clinch

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Reformperspektiven

GKV in Geldnot: Das raten fünf Gesundheitsökonomen

Lesetipps
Nahaufnahme der Hände einer Anästhesistin, die eine Atemmaske über das Gesicht einer Patientin hält, um eine Vollnarkose einzuleiten.

© Friends Stock / stock.adobe.com

Langzeitstudie

Lange Vollnarkosen gehen wohl mit kognitivem Abbau einher

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung