Gröhes Plan

Kassen sollen Zuschlag für Hebammen zahlen

Wie können Hebammen unter finanziellem Druck weitermachen, obwohl ihre Haftpflichtprämien steigen? Die Krankenkassen sollen einspringen, findet Gesundheitsminister Gröhe.

Veröffentlicht:

BERLIN. Auch künftig soll es auf dem Land noch Hebammen geben, die bei Geburten außerhalb von Kliniken zur Stelle sind. Vor allem die Geburtshelferinnen außerhalb der Ballungszentren sollen von aktuellen Vorschlägen des Gesundheitsministeriums profitieren.

Ein Sicherstellungszuschlag der Krankenkassen soll Hebammen, die nur wenige Babys im Jahr zur Welt bringen, erlauben, ihre stark steigenden Haftpflichtprämien zu bezahlen. Das hat Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) angekündigt.

Der Sicherstellungszuschlag soll in einem derzeit laufenden Gesetzesverfahren untergebracht werden, um möglichst schnell in Kraft treten zu können.

Abschlussbericht vorgestellt

Gröhe stellte am Mittwoch in Berlin den Abschlussbericht einer Arbeitsgruppe mehrerer Ministerien vor. Daraus geht hervor, dass der Minister plant, den Anstieg der Haftpflichtprämien für die Hebammen auch langfristig zu dämpfen oder sogar umzukehren.

Dazu sollen die Kassen auf Regressforderungen an die Versicherer verzichten müssen. Gröhe betonte, dass Schadenersatzansprüche der Opfer von Hebammenfehlern damit nicht geschmälert werden sollten.

Der GKV-Spitzenverband stellte sich in einer ersten Reaktion gegen Gröhes Vorschlag. "Es kann nicht sein, dass die Beitragszahler der Sozialversicherungen das Geschäft der privaten Versicherungswirtschaft machen sollen und statt der Haftpflichtversicherung die Folgekosten von Hebammenfehlern übernehmen", sagte Verbandssprecher Florian Lanz.

Den Hebammen selbst gilt die Regressdeckelung als Hilfsinstrument. Langfristig solle jedoch der Staat das Haftungsrisiko der Hebammen übernehmen. (af)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tagung der Pneumologen

Neue Leitlinie zu Lungenkrebs nimmt Screening in den Blick

Therapie abseits von CPAP

Obstruktive Schlafapnoe: Vier Medikamente vielversprechend

Lesetipps
Bild eines mRNA-Strangs

© Dr_Microbe / Getty Images / iStock

Impfung ab 60 Jahre

RSV-Prävention: STIKO empfiehlt nun auch den mRNA-Impfstoff

Das Problem mit dem Liegenpapier. Wie viel davon ist nötig?

© SVEN SIMON / FrankHoermann / picture alliance

Fraunhofer-Institut gibt Empfehlungen zu Anpassungen

Hygienevorgaben: Das regt Praxisteams am meisten auf

Wer auf Social Media Erfolg haben möchte, sollte sich möglichst originell präsentieren.

© Kamera: mit Emojis: oatawa / stock.adobe.com | Person: Julia Fischer

Tipps für den Social Media-Auftritt

So wird man erfolgreicher Medfluencer