17 Ziele

UN sagen Hunger und Armut den Kampf an

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NEW YORK. Hunger und bitterste Armut sollen nach dem Willen der Vereinten Nationen in 15 Jahren der Vergangenheit angehören. Auch sauberes Wasser, hygienische Toiletten und eine kostenlose Grundschulausbildung sollen bis 2030 allen Menschen garantiert werden.

So sehen es die in New York beschlossenen Nachhaltigkeitsziele (SDG) vor, denen sich alle 193 UN-Mitgliedsstaaten angeschlossen haben.

"Niemand darf zurückgelassen werden", sagte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon. "Aber der wahre Test kommt noch, nämlich die Umsetzung. Wir brauchen dafür die Hilfe von überall und von jedem."

Die SDG, die auf die sogenannten Jahrtausendziele (MDG) folgen, sind nach Ansicht Bans die Blaupause zum Erfolg. "Wir brauchen politische Verpflichtung und Zusammenarbeit mit allen", sagte der Südkoreaner. "Dafür müssen wir uns ändern und über nationale Grenzen hinausgucken."

Merkel verspricht mehr Ausgaben für die Entwicklungshilfe

Neben Papst Franziskus und Bundeskanzlerin Angela Merkel ermutigten zahlreiche Staats- und Regierungschefs in Reden vor dem UN-Plenum zur Umsetzung des 17 Ziele umfassenden SDG-Katalogs, die den in vielen Punkten erreichten MDG folgen.

Auch eine verantwortungsvolle Klimapolitik gehört zu den in mehr als zwei Jahren ausgehandelten Vorsätzen, die vor allem den Ärmsten der Welt helfen sollen. "Jede Schädigung der Umwelt ist eine Schädigung der Menschheit", sagte Papst Franziskus in einer viel beachteten Rede.

Merkel versprach, 0,7 Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) für die Entwicklungshilfe auszugeben und damit die UN-Vorgabe zu erreichen. Derzeit kommt Deutschland allerdings nur auf 0,4 Prozent.

"Unser Etat für Entwicklungshilfe wird in den nächsten Jahren jedes Jahr substanziell steigen", sagte Merkel. Die Lobbyorganisation ONE zur Bekämpfung extremer Armut und vermeidbarer Krankheiten lobte dieses Versprechen.

Deutschlanddirektor Tobias Kahler forderte zugleich, dass auf die 17 Ziele nun auch konkrete Maßnahmen folgten. "Ziele alleine beenden keine Armut", sagte Kahler.

"Die Welt ist verbunden und voneinander abhängig", sagte Indiens Premierminister Narendra Modi.

"Armut bleibt Herausforderung"

"Armut bleibt eine der größten Herausforderungen, besonders in ländlichen Gegenden", sagte die Präsidentin des westafrikanischen Staates Liberia.

Die Verabschiedung der SDG sei "historisch" und müsse Vermächtnis der Weltgemeinschaft werden.

Auch Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai, die einen Mordanschlag von Islamisten überlebt hatte, richtete sich an die Abgeordneten und sprach von einem Recht auf Bildung. (dpa)

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Kommentare
Dr. Klaus Günterberg 29.09.201510:50 Uhr

Ein weiteres Ziel sollte das Stoppen der Bevölkerungsexplosion sein!

Wir hoffen alle, dass diese Ziele erfolgreich umgesetzt werden, dass Hunger und Armut abnehmen. Allerdings bleiben Zweifel, solange die Vereinten Nationen die eigentliche, elementare Ursache nicht sehen und nicht in ihre Nachhaltigkeitsziele aufnehmen:

1970 waren lt. Stiftung Weltbevölkerung auf unserem Planeten noch 3,7 Milliarden Menschen zu ernähren und zu versorgen, zum Jahrtausendwechsel waren es schon 6 Milliarden, Anfang 2015 waren es bereits 7,3 Milliarden, 2050 werden es, wenn es so weitergeht, dann bereits 11 Milliarden Menschen sein. Dass man diese Menschen dann noch ernähren, mit Wasser versorgen und angemessen versorgen könnte, wird angesichts begrenzter Reccourcen der Erde wissenschaftlich begründet ernsthaft bezweifelt. Wollten diese Menschen gar auf unserem Niveau leben, so müssten sie mindestens drei Planeten bewohnen.

Mit anderen Worten: Es ist die Bevölkerungsexplosion auf unserem Planeten die eigentliche und elementare, jedoch nicht die einzige, Ursache von Hunger und Armut, der Grund vieler Konflikte und von Migration. Ohne eine Begrenzung der Bevölkerung sind die Nachhaltigkeitsziele nicht zu erreichen!

Das Stoppen der Bevölkerungsexplosion, die Versorgung der Entwicklungsländer mit Verhütungsmitteln und die zugehörige Bildung und Ausbildung der Frauen sollten unbedingt ein weiteres Nachhaltigkeitsziel der UN sein!

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