Pflegereform
Viele Versicherte uninformiert
MAINZ. Am 1. Januar 2017 wird die Minutenpflege von einer am Grad der Selbstständigkeit orientierten Einstufung abgelöst. Einer Umfrage der Techniker Kasse (TK) nach hat die Mehrheit der Menschen in Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland davon bisher aber nur wenig mitbekommen.
56 Prozent gaben an, keine Kenntnis von den Neuerungen zu haben. 35 Prozent sagten, sie hätten davon gehört oder gelesen. Nur acht Prozent haben sich bereits aktiv informiert. Für die repräsentative Umfrage befragte Forsa im August 2016 insgesamt 1001 Menschen.
Zwei Drittel der Befragten gehen außerdem davon aus, für den Fall einer Pflegebedürftigkeit nicht ausreichend vorgesorgt zu haben.
Fast jeder zweite Befragte hat sich noch nicht mit der eigenen Absicherung im Fall von Pflegebedürftigkeit auseinandergesetzt. "Viele Rheinland-Pfälzer gehen dem Thema Pflegebedürftigkeit aus dem Weg", interpretiert die TK die Ergebnisse.
Zwar wüssten fast alle Befragten (98 Prozent), dass die gesetzliche Pflegeversicherung nur einen Teil der Aufwendungen deckt. Wie viel ein Heimplatz in der höchsten Pflegestufe tatsächlich durchschnittlich koste, schätzte jedoch nur knapp jeder Dritte (33 Prozent) korrekt ein.
Hauptgrund für diese mangelnde Vorsorge sind Kostengründe (60 Prozent). Vier von zehn Befragten (42 Prozent) verlassen sich zudem im Ernstfall darauf, dass Freunde oder Familienmitglieder einspringen. Darauf, dass der Staat im Notfall finanziell hilft, vertraut knapp ein Viertel (23 Prozent). (aze)