Im Amt bestätigt
WHO-Generaldirektor Tedros wiedergewählt
Tedros Adhanom steht für weitere fünf Jahre an der Spitze der Weltgesundheitsorganisation. Er wurde mit überragender Mehrheit gewählt. Einen Gegenkandidaten gab es nicht.
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Tedros Adhanom Ghebreyesus (m.) steht für weitere fünf Jahre an der Spitze der WHO. 2017 wurde er als erster Afrikaner Chef der Weltgesundheitsorganisation.
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Genf. WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus ist für eine zweite Amtszeit an der Spitze der Weltgesundheitsorganisation bestätigt worden. Die in Genf tagende Weltgesundheitsversammlung wählte den 57-jährigen Biologen und Immunologen mit überragender Mehrheit am Dienstag für weitere fünf Jahre. Einen Gegenkandidaten gab es nicht.
Tedros wurde 2017 als erster Afrikaner WHO-Chef. Zuvor diente er von 2005 bis 2012 als Gesundheitsminister in Äthiopien und anschließend bis 2016 als Außenminister seines Landes. In jenen Jahren betrieb er laut WHO die Reform des nationalen Gesundheitssystems. Auch als Außenminister legte er einen Schwerpunkt auf gesundheits- und entwicklungspolitische Themen.
75. Weltgesundheitsversammlung
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Einsatz für bessere Impfstoffverteilung
Während der Corona-Pandemie verlangte Tedros beharrlich eine gerechte Verteilung der Impfstoffe wie auch eine befristete Aussetzung des Patentschutzes. Zugleich warnte er mit Nachdruck davor, andere Notlagen, etwa im Jemen, in Syrien oder Afghanistan, unbeachtet zu lassen und den Kampf gegen Krankheiten wie Malaria oder Tuberkulose zu vernachlässigen.
Im Tigray-Konflikt im Nordosten Äthiopiens prangerte Tedros Verletzungen des humanitären Völkerrechts an. Die Regierung in Addis Abeba warf ihm Anfang des Jahres deswegen "Amtsmissbrauch" vor.
In seiner Eröffnungsrede zur Weltgesundheitsversammlung am Sonntag stellte sich der im eritreischen Asmara geborene Tedros als "ein Kind des Krieges" vor."Am Ende ist die am meisten benötigte Medizin eine, die die WHO nicht liefern kann - Frieden", sagte er.
Das laufende Mandat des WHO-Chefs endet am 15. August. Für die Wahl war eine Zweidrittelmehrheit der Delegierten in den ersten beiden Wahlgängen erforderlich. (KNA)