AQUA-Institut

Wenig Gehör für die Sorgen von Klinikpatienten

Hektik und Personalmangel sorgen oft für Frust bei Patienten im Krankenhaus. Deswegen sollen sie sich vor Ort beschweren können – doch dabei gibt es offensichtlich Defizite.

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In der Hälfte der Kliniken beschäftigt sich – rechnerisch – gerade mal eine Viertelkraft mit den Patientenbeschwerden.

In der Hälfte der Kliniken beschäftigt sich – rechnerisch – gerade mal eine Viertelkraft mit den Patientenbeschwerden.

© momius / stock.adobe.com

BERLIN/BREMEN. Bei Problemen in Krankenhäusern finden Patienten nicht überall ein offenes Ohr für ihre Beschwerden. Zwar ermöglichen es mehr als 90 Prozent der Kliniken den Patienten, sich zu beschweren, und bearbeiten die Kritik auch systematisch. Doch mangelt es in vielen Krankenhäusern an ausreichend Personal dafür. Das ergab eine Studie des AQUA–Instituts für Qualität im Gesundheitswesen im Auftrag des Bundespatientenbeauftragen Karl-Josef Laumann (CDU).

Der Studie zufolge befasst sich in 53 Prozent der Kliniken rechnerisch nur maximal eine Viertelkraft mit dem patientenorientierten Beschwerdemanagement. Nach offiziellen Vorgaben sollen Patienten durch diese Möglichkeit Unzufriedenheit mit Klinikabläufen oder -personal schnell und unbürokratisch artikulieren können und auch eine Rückmeldung erhalten.

Die Studie zeige, "dass beim Beschwerdemanagement noch längst nicht alles optimal läuft", so Laumann. Nötig seien eine ausreichende Personalausstattung, eine ausreichende Schulung der zuständigen Mitarbeiter und verbindliche Festlegungen zum Umgang mit den Beschwerden im Klinikalltag.

In einem Brief an die Gesundheitsminister forderte nun Laumann, "vorhandene Defizite" zu beseitigen. "Allen stationären Einrichtungen muss klar sein, dass sie in erster Linie mit den Kriterien Qualität und Zufriedenheit gemessen werden."

An diesem Mittwoch kommen die Gesundheitsminister der Länder zu einer zweitägigen Konferenz in Bremen zusammen. Im Vordergrund des Treffens steht die Diskussion über Wege, die Attraktivität von Pflegeberufen zu erhöhen und die Versorgung älterer Menschen zu verbessern. Zum Auftakt der zweitägigen Konferenz wird Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) erwartet. (dpa)

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