Kommentar zu Tabak

Werbeverbot längst überfällig

Was als smarte Plattform für neue Netzwerkstrukturen geplant war, entpuppt sich als klare Polit-Botschaft: Keine Tabakwerbung!

Wolfgang van den BerghVon Wolfgang van den Bergh Veröffentlicht:
Werbeverbot längst überfällig

© Salome Roessler / lensandlight

Die neue Drogenbeauftragte der Bundesregierung Daniela Ludwig (CSU) spricht mit den Kommunen darüber, wie die sich besser mit der Suchthilfe und der Suchtberatung vernetzen können. Fürwahr, das ist kein neues Thema. Damit haben sich Wissenschaftler bereits in den späten 1980er Jahren beschäftigt.

Selbstverständlich nimmt das Thema im Zuge der Debatte über digitale Assistenzsysteme neuen Schwung auf. Da sind sich alle einig. Auch wenn noch nicht jedem klar zu sein scheint, dass dadurch keine Kosten gespart werden. Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) hat im Sommer darauf hingewiesen, dass eine verlässliche Finanzierung garantiert werden müsse.

Und wie sieht’s beim Thema Prävention aus? Beim Tabakwerbeverbot stellt sich die Union seit Jahren ein Armutszeugnis aus. Als „trostlos“ bezeichnete Bundesärztekammer-Chef Klaus Reinhardt kürzlich die Diskussion. Nun machen sich Ludwig und Gesundheitsminister Jens Spahn erneut für ein generelles Werbeverbot stark, also auch für E-Zigaretten. Mal sehen, wie groß die unionsinternen Widerstände dieses Mal sind. Es wäre an der Zeit, dass Deutschland seiner Verpflichtung im WHO-Rahmenabkommen aus dem Jahr 2003 für ein Tabakwerbeverbot endlich nachkommt.

Schreiben Sie dem Autor: vdb@springer.com

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