Kein Warten auf Betriebsarzt

Wie ein Hausarzt am Brückentag die Impfaktion für DEVK-Mitarbeiter stemmte

Warum bis in den Juni warten, bis die Betriebsärzte gegen Corona vakzinieren dürfen? Eine alte Verbindung verschaffte DEVK-Mitarbeitern jetzt frühzeitig den erhofften Erstpiks – in der Hausarztpraxis.

Von Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:
DEVK-Chef Gottfried Rüßmann lässt sich von dem früheren Gesellschafts- und jetzigen Hausarzt Anselm Ostermann-Myrau gegen Corona impfen.

DEVK-Chef Gottfried Rüßmann lässt sich von dem früheren Gesellschafts- und jetzigen Hausarzt Anselm Ostermann-Myrau gegen Corona impfen.

© DEVK/Jürgen Naber

Köln. Der Versicherer DEVK hat einen eigenen Weg gefunden, um der Belegschaft möglichst früh ein Impfangebot machen zu können. Das Unternehmen hat auf die Zusammenarbeit mit einem Hausarzt gesetzt – und musste deshalb nicht warten, bis die Betriebsärzte ab dem 7. Juni in die Impfkampagne einsteigen dürfen.

Wir haben alle Kontakte genutzt und alle Optionen geprüft, um möglichst schnell loslegen zu können.

Maschamay Poßekel, DEVK-Sprecherin

Das Kölner Unternehmen arbeitet zwar mit dem „Berufsgenossenschaftlichen Arbeitsmedizinischen und Sicherheitstechnischen Dienst“ (BAD) zusammen und steht mit ihm in engem Austausch, berichtet Sprecherin Maschamay Poßekel. Es sei aber noch nicht klar, wann der BAD tatsächlich mit den Impfungen anfangen kann.

„Wir haben alle Kontakte genutzt und alle Optionen geprüft, um möglichst schnell loslegen zu können“, sagt sie. Beim Kölner Hausarzt Anselm Ostermann-Myrau ist der Versicherer fündig geworden. Er war früher als Gesellschaftsarzt in der Lebensversicherung der DEVK tätig.

Nur drei No-Shows zu verzeichnen

Am 14. Mai, dem Brückentag nach Christi Himmelfahrt, hat Ostermann-Myrau in der DEVK-Zentrale in Köln-Riehl zusammen mit einer Kollegin und einem Kollegen 334 Mitarbeiter geimpft, unterstützt von acht Medizinischen Fachangestellten. Das Interesse an den Terminen war riesig, sie waren im Nu vergeben. Laut Poßekel sind nur drei Mitarbeiter nicht zur Impfung erschienen – die Nachrücker von der Warteliste dürfte es gefreut haben. Verimpft wurde Vaxzevria® von AstraZeneca. Der Hausarzt wird die Impfungen nach Angaben von Poßekel über die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein abrechnen. Von der DEVK erhalte er kein weiteres Honorar, sondern nur eine „freiwillige Aufwandsentschädigung für die Transport- und Logistikkosten“.

Impfangebot wird fortgesetzt

Es soll nicht bei dem einen Angebot bleiben. Möglicherweise kann die Praxis am nächsten Brückentag nach Fronleichnam erneut in Aktion treten. „Wir werden alle Impfdosen nutzen, die wir bekommen können“, sagt der Vorstandsvorsitzende Gottfried Rüßmann, der sich ebenfalls hat impfen lassen. Er hofft, dass die DEVK im Juni im engen Austausch mit dem betriebsärztlichen Dienst auch den Impfstoff von Biontech/Pfizer einsetzen kann. Der Versicherer will auch dem Innen- und dem Außendienst an den 19 Standorten bundesweit die Chance zum Impfen geben – und wenn möglich auch Angehörigen und Anwohnern.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Mediensucht, Depressionen, HPV-Impfung

DAK baut Vorsorgeangebot in Kinder- und Jugendarztpraxen aus

Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Der Empfang der Gynäkologen-Praxis in Gütersloh: Vor allem die starke Patientinnenbindung überzeugte am Ende das MVZ, das die Praxis erwarb.

© Andreas Peters

Praxismanagement

Privatpraxis abzugeben? Das lässt sich regeln!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Finanzdienstleister MLP
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Belastungsfähigkeit verbessern

Regelmäßig in die Sauna – hilft das bei Herzinsuffizienz?

Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Verbale Blumensträuße für die designierte Bundesgesundheitsministerin: Die Selbstverwaltung setzt auf die Neue an der BMG-Spitze.

© PhotoSG / stock.adobe.com

Update

Juristin an BMG-Spitze

Selbstverwaltung hofft auf neuen Kommunikationsstil unter Nina Warken