Hausarztzentrierte Versorgung
Zwei Millionen Versicherte im HZV-Vertrag der AOK Baden-Württemberg
Die im Jahr 2008 gestartete hausarztzentrierte Versorgung im Südwesten erreicht die Marke von zwei Millionen Teilnehmern. AOK-Chef Bauernfeind sieht dies als Beleg für die Attraktivität der HZV.
Veröffentlicht:Stuttgart. Im Hausarztprogramm der AOK Baden-Württemberg nehmen nach Angaben der Vertragspartner nun zwei Millionen Versicherte teil. In der Hausarztpraxis von Dr. Moritz Schäfer in Stuttgart-Bad Cannstatt habe sich Ismail Kara als zweimillionster Patient eingeschrieben, heißt es in einer Mitteilung von Donnerstag.
Vorstandschef Johannes Bauernfeind betonte die Lotsenrolle der Haus- oder Primärärzte: „Unsere Umfragen zeigen, dass 90 Prozent der Versicherten die koordinierte Betreuung durch Hausärzte als äußerst wichtig erachten.“ Eingeschriebene Versicherte erhielten unter anderem schnellere Facharzttermine, jährliche Check-ups und viele Medikamente ohne Zuzahlungen. Dass sich zwei Millionen Versicherte für dieses Programm entschieden haben, belege, „dass es eine sehr attraktive Versorgungsform darstellt“, so Bauernfeind.
Zehn-Jahres-Daten
HZV: Weniger Diabeteskomplikationen dank Hausarztmodell
Hausarzt Moritz Schäfer hebt seine koordinierende Rolle in der HZV hervor – zugleich sei die Abrechnung unbürokratischer als in der Regelversorgung, so dass er mehr Zeit für die Patienten habe. Seiner Ansicht nach sind die Vorteile in der HZV für chronisch Erkrankte „besonders groß“.
Nach Darstellung der Vorsitzenden des Hausärztinnen- und Hausärzteverbands Baden-Württemberg, Professorin Nicola Buhlinger-Göpfarth und Dr. Susanne Bublitz, geht die HZV mit verbesserten Arbeitsprozessen und neuen Formen der Teamarbeit einher. Praxisstrukturen würden auf diese Weise zukunftssicher weiterentwickelt.
Der HZV-Vertrag der AOK Baden-Württemberg startete im Jahr 2008. Mittlerweile sind acht Facharztverträge mit 13 Facharztgruppen an die HZV angedockt worden. (eb)