Berliner Krankenhausgesellschaft

Zweifel an Forderungen zu Pflegepersonal-Untergrenzen

Berliner Krankenhausgesellschaft betrachtet Bundesratsinitiative mit Skepsis. Nicht nur der Fachkräftemangel sei ein Problem.

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BERLIN.Die Berliner Krankenhausgesellschaft (BKG) sieht die Bundesratsinitiative des Landes Berlin für Stellenschlüssel in der Krankenhaus-Pflege kritisch. Die geforderten Personalvorgaben könnten häufig gar nicht bedient werden, teilte sie mit.

Ursächlich dafür sind laut BKG nicht nur der Fachkräftemangel, sondern auch die Abwanderung von Pflegepersonal in Leasinggesellschaften und die Finanzierungsbedingungen.

"Die vom Land Berlin geforderte vollständige Refinanzierung der Personalkosten aus GKV-Mitteln ist daher zu unterstützen. Insbesondere aber muss das Land Berlin selbst endlich seinen Investitionsverpflichtungen vollständig nachkommen", so die BKG.

Eine klare Absage erteilte die Landeskrankenhausgesellschaft dem Vorstoß eines Berliner Bündnisses mit der Gewerkschaft Verdi für mehr Pflegepersonal in Krankenhäusern, das Stellenschlüssel im Landeskrankenhausgesetz von Berlin verankern will (wir berichteten). Insellösungen würden hier nicht weiterhelfen.

Trotz aller Vorbehalte signalisierte BKG-Chefin Brit Ismer jedoch Unterstützung für die Bundesratsinitiative der Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kolat (SPD). "Die BKG unterstützt das gesundheitspolitische Ziel, die Personalsituation insbesondere für die Pflege zu verbessern und abzusichern", so Ismer.

Mit Blick auf die konkrete Ausgestaltung von Personalschlüsseln fordert die BKG, dass neben der vollständigen Finanzierung auch der tatsächliche Bedarf, der Personal- und Qualifikationsmix, die Patientenstruktur, die bauliche und technische Ausstattung und personalentlastende Maßnahmen berücksichtigt werden müssen, um eine effiziente und flexible Arbeitsorganisation und Aufgabenverteilung zu ermöglichen.

Zudem sei ein bundesweites Programm zum Abbau der Bürokratielasten dringend erforderlich. (ami)

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