Eisenbahnergesundheit
vdää* unterstützt Forderungen streikender Lokführer
Der Verein demokratischer Ärzt*innen zeigt mit Verweis auf ähnliche Krankenstände im Gesundheitswesen Verständnis für die Forderungen der Lokführer nach verkürzter Arbeitszeit.
Veröffentlicht:Maintal/Berlin. Der Verein demokratischer Ärzt*innen (vdää*) stellt sich hinter den von der Gewerkschaft der Lokführer (GDL) angesetzten, sechstägigen Streik, der am Mittwochmorgen im Personenverkehr bereits begonnen hat. Die GDL fordert unter anderem die Reduzierung der Wochenarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich. In einer Mitteilung dazu heißt es seitens des vdää*, 2022 habe die BARMER die Arbeitsunfähigkeitsdaten von rund 320.000 Beschäftigten in Hessen ausgewertet und festgestellt, dass Fahrzeugführer im Eisenbahnverkehr (auch S-Bahn und Tram) rund zwei Wochen länger krankgeschrieben gewesen wären als der Durchschnitt der hessischen Beschäftigten.
Zu den aktuellen Arbeitsbedingungen der Lokführer gehörten sehr belastende oder gar unregelmäßige Schichtdienste zu jeder Uhrzeit mit Dienstbeginn und Dienstende am Tag oder in der Nacht. Und das mit möglichen Schichtlängen von bis zu 12 und gar 14 Stunden, verweist der Ärzteverband auf einen offenen Brief eines Lokomotivführers an den DB-Vorstand. Nicht nur die Fahrgäste der Bahn oder des ÖPNV seien oft genervt von den inzwischen großen Problemen bei der Bahn. Auch die Beschäftigten seien beispielsweise von den Verspätungen selbst betroffen und müssten darüber hinaus auch den Stress und Ärger der Fahrgäste abfangen und aushalten. Auch dies trage zu psychischen und körperlichen Belastungen beim Bahnpersonal bei.
„Wir Beschäftigte aus dem Gesundheitswesen kennen solche Arbeitsbedingungen. Die Krankenstände im Krankenhaus sind – vor allem in der Pflege – ähnlich hoch wie bei den Kolleg*innen der GDL, deshalb haben wir größtes Verständnis für ihre Forderungen und wünschen ihnen viel Erfolg“, so Felix Ahls, Co-Vorsitzender des vdää*. (eb)