Galenus-Gala

Brückenbauer unterwegs

Zusammenkünfte am Rande der Springer Medizin Gala 2018: Vor und nach dem offiziellen Programm hatten die Teilnehmer reichlich Zeit, sich zu vernetzen und die Möglichkeiten innovativer Ansätze für das Gesundheitswesen in lockerer Atmosphäre zu diskutieren.

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:
Lachende Gesichter schon vor Beginn der Gala: Das Team von MSD Sharp & Dohme hatte dann bei der Verleihung des Galenus-Preises, Kategorie Primary Care, das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite.

Lachende Gesichter schon vor Beginn der Gala: Das Team von MSD Sharp & Dohme hatte dann bei der Verleihung des Galenus-Preises, Kategorie Primary Care, das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite.

© Marc-Steffen Unger

Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile: Wenn mehr als 200 Vertreter aus dem Gesundheitswesen zusammenkommen, dann geht es auch ums Brückenbauen im besten Sinne. Grundlagenforscher trafen auf Arzneientwickler in Pharmaunternehmen und konnten Erfahrungen austauschen; karitative Organisationen vernetzten sich mit Politikern; Praktiker und Experten aus der Pflege kamen mit Ärzten und mit Politikern zusammen; Gäste diskutierten mit Jury-Mitgliedern über deren Entscheidungen.

Staatssekretär Thomas Rachel aus dem Forschungsministerium hatte bei der Springer Medizin Gala Translation als Prozess von der Grundlagenforschung bis hin zur innovativen Arznei beschrieben – auch eine Art Brückenbau. Manchmal kann dabei Geld helfen: 500 Millionen Euro wolle die Bundesregierung in zehn Jahren in die Forschung im Kampf gegen Infektionskrankheiten durch resistente Erreger stecken, kündigte Rachel an. Dass dieser Prozess auch rein zwischenmenschlich starten kann, zeigte sich eben bei den Gesprächen der Teilnehmer vor und nach der Gala.

Da, wo Medikamente aufhören zu wirken, setzen unsere Professionalität und unsere Menschlichkeit an.

Petra Moske und Elisabeth Schuh, Nestwärme e.V.

Nicht alles kann die Kasse zahlen

Neue Verbindungen schafft etwa der Verein Nestwärme. Mit ihrem Projekt der Brückenpflege zum Empowerment von Familien mit schwerstkranken und behinderten Kindern beeindruckte Nestwärme den Bundesgesundheitsminister.

"Besuchen Sie uns doch mal in Trier", schlugen die Preisträgerinnen Petra Moske und Elisabeth Schuh Jens Spahn vor, der prompt zusagte. "Da, wo Medikamente aufhören zu wirken, setzen unsere Professionalität und unsere Menschlichkeit an", beschrieben beide die Brücken, die das ehrenamtliche Engagement für Patienten und ihre Familien bauen kann, denen die konventionelle Medizin keine Hilfe mehr bietet.

Brücken ins vergangene Jahr

"Ohne Ehrenamt würde der Betrieb im Gesundheitswesen an manchen Stellen nicht aufrecht erhalten werden können", lobte Spahn. "Vielleicht müsste manches davon die Kasse zahlen, aber ist es nicht auch schön, dass es aus eigenem Antrieb geschieht?", fragte der Minister, der nach der Gala dann bereitwillig ein Selfie zu dritt mit den engagierten Nestwärme-Aktivistinnen machte.

Brücken baute die Gala auch zum vergangenen Jahr: So waren die Preisträger des CharityAwards 2017 in diesem Jahr mit eingeladen. Jule Adams und Pia Flügel von AIAS, ein Verein der sich dafür engagiert, dass Studenten sich in eine Stammzelldatenbank zur Hilfe gegen Blutkrebs eintragen lassen, konnten den Abend dafür nutzen, neue Kontakte zu knüpfen. CharityAward-Jury-Mitglied und Staatssekretärin a. D. Gudrun Schaich-Walch (SPD) pflegte ebenfalls alte und neue Verbindungen. Sie kam vor der Gala unter anderen mit Pflegerat-Ehrenpräsidentin Marie-Luise Müller ins Gespräch.

Aber nicht nur die Gesundheit und die Pflege waren für die SPD-Politikerin an diesem festlichen Abend Thema: Die hessische Landtagswahl warf mit ihren Umfrage-Ergebnissen ihre Schatten voraus. Ob die Wirtschaftslage und die gute Kassenlage im Gesundheitswesen den Volksparteien am Ende doch noch Brücken zum Wähler baut?

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