Regresse
Ärzte in Rheinland-Pfalz verärgert über Prüfanträge zu Standardimpfstoffen
Die Kassen in Rheinland-Pfalz wollen auf den Kosten für ungeplant überzählig bestellte Standardimpfstoffe während der Corona-Pandemie nicht sitzen bleiben. Die Vertragsärzte aber auch nicht.
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In der Corona-Pandemie mussten Standardimpfstoffe möglicherweise häufiger entsorgt werden.
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Mainz. Die Vertreterversammlung der Ärztekammer Rheinland-Pfalz hat in einer Resolution die Kassen aufgefordert, Prüfanträge für Standardimpfstoffe, die während der Corona-Pandemie nicht verimpft werden konnten, zurückzuziehen.
Wie die Kammer am Donnerstag mitteilt, hätten die Vertragsärzte in der Pandemie „bis an ihr Limit gearbeitet“. Ausgerechnet „für diesen Ausnahmezustand“, heißt es, würden die Kassen jetzt Wirtschaftlichkeitsprüfungen für Standardimpfstoffe vorbereiten. Bundesweit seien „die Kassen in Rheinland-Pfalz Spitzenreiter beim Stellen von Prüfanträgen“. Konkrete Zahlen werden allerdings nicht genannt.
Erklärt wird der möglicherweise gesteigerte Verwurf von Standardimpfstoffen während der Pandemiejahre durch die Tatsache, dass viele Patienten Termine abgesagt oder gar nicht erst vereinbart hätten und die bestellten Mengen deshalb nicht vollständig hätten verbraucht werden können. „Für die besondere Situation den Kassenärzten jetzt das alleinige wirtschaftliche Risiko aufzubürden, ist mehr als unanständig“, so in der Resolution weiter.
Die Landesärztekammer fordere die Kassen daher auf, „ihre Prüfanträge auf Regress für Standardimpfstoffe den Zeitraum der Corona-Pandemie betreffend zurückzuziehen“. (cw)