Arztnavigator: Nutzen für Arzt und Patient
"Ärzte können von dem Portal profitieren"
Bei der Telefonaktion der "Ärzte Zeitung" konnten Leser Fragen zum neuen Arztnavigator stellen. Anrufer fragten zum Beispiel:
Veröffentlicht:
Jürgen Graalmann, AOK.
© ill
Was ist der Nutzen eines solchen Portals in einer ländlichen Region wie Thüringen, wo man ohnehin nicht ohne Weiteres den Arzt wechseln kann?
Graalmann: Wir sind uns natürlich bewusst, dass es in der ambulanten ärztlichen Versorgung große Unterschiede zwischen den Regionen gibt. Gerade in Gebieten mit einer hohen Ärztedichte kann das geplante Informationssystem für die Versicherten eine wertvolle Orientierungshilfe sein. Aber auch die Ärzte in Gebieten mit geringerer Arztdichte können von den Patienten-Feedbacks profitieren. Für die Patienten in diesen Regionen, die häufig weite Anreisewege auf sich nehmen müssen, kann die Arztsuche ebenfalls eine Hilfe sein. Sie können sich so vorab über eine Praxis informieren. Um Unterschiede festzustellen und auszuwerten, haben wir bewusst zwei städtische und eine ländliche Pilotregion gewählt.
Ich bin für jede berechtigte Kritik dankbar, die wir im Rahmen unseres Qualitätsmanagements berücksichtigen können. Dennoch glaube ich nicht, dass das Portal dabei eine Hilfe sein wird. Wo soll der Nutzen für die Ärzte liegen?
Graalmann: Wir sind sicher, dass Ärzte über unser Portal wertvolle Rückmeldungen der Patienten erhalten, die sie sowohl für interne Verbesserungen als auch für eine positive Außendarstellung nutzen können. Künftig werden Sie Ihre differenzierten Befragungsergebnisse über unser Portal mit denen anderer Ärzte vergleichen können. Die KBV hat uns bestätigt, dass Ärzte die Online-Befragung auch für ihr praxisinternes Qualitätsmanagement nutzen können, um Rückschlüsse auf die Zufriedenheit ihrer Patienten zu ziehen. Bei den 33 Fragen stehen das kommunikative Engagement der Ärzte und zentrale Aspekte der Arzt-Patienten-Beziehung im Fokus. Hier kann das Portal dazu beitragen, dass die Kommunikation zwischen Arzt und Patient stärker anerkannt wird.
Die Telefonaktion der "Ärzte Zeitung" fand im Rahmen der Medienpartnerschaft mit der AOK und der Weissen Liste am 1. Septmber in der Redaktion statt.
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