Befragung zeigt

Ärzte punkten mit Vertrauen und Kompetenz

Patienten schätzen es, wenn sie einem Arzt Vertrauen entgegenbringen können und dieser auch kompetent ist. Dann bleiben sie der Praxis auch treu, so eine Studie. Der gewichtigste Grund für einen Arztwechsel ist demnach eine Fehldiagnose.

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:
Nehmen sich Ärzte für ihre Patienten Zeit, so bleiben ihnen diese in der Regel lange erhalten.

Nehmen sich Ärzte für ihre Patienten Zeit, so bleiben ihnen diese in der Regel lange erhalten.

© Klaus Rose

HAMBURG. Vertrauenswürdigkeit und fachliche Kompetenz sind die zwei entscheidenden Merkmale, mit denen niedergelassene Haus- und Fachärzte Patienten langfristig an die Praxis binden können.

Das geht aus der nach Unternehmensangaben bevölkerungsrepräsentativen Befragung "Arzt-Patienten-Beziehung 2014" hervor, die das Marktforschungsinstitut Toluna im Auftrag des Medizintechnikanbieters Pentax Medical, die der "Ärzte Zeitung" vorliegt.

Auf die Frage, welche Merkmale auf den Haus- oder Facharzt zutreffen, den die 1000 Befragten jeweils am häufigsten aufsuchen, antworteten 89 Prozent, die fachliche Kompetenz treffe voll und ganz oder eher zu.

An zweiter Stelle folgte mit 88 Prozent die Zustimmung zu der Frage, ob sie ihrem Arzt vertrauen könnten.

Ärzte punkten auch mit Empathie

Einen Vertrauensvorschuss genießen Ärzte auch, wenn sie ihren Patienten Empathie entgegenbringen. So sei es für 85 Prozent wichtig, dass sie sich als Patient ernst genommen fühlten.

Weitere Top-Kriterien für ein gutes Arzt-Patientenverhältnis sind der Studie nach eine gute Erreichbarkeit per Telefon für Terminvereinbarungen und Fragen (84 Prozent), eine zentrale Lage (83 Prozent) sowie die Bereitschaft des Arztes, sich für den Patienten Zeit zu nehmen und zuzuhören (83 Prozent).

Drei Viertel wünschen moderne Praxis

75 Prozent der Befragten suchen eine ansprechende, moderne Praxis. Dass in dieser das technische Equipment auf dem neuesten Stand ist, fordern nur 68 Prozent ein. Darauf, dass der betreffende Arzt den Patienten schon über Jahre hinweg kennt, legen immerhin 72 Prozent wert.

Am unteren Ende der Anforderungen an eine gute Arztpraxis stehen die gute Vernetzung mit anderen Kollegen (67 Prozent), die laufende Teilnahme an Fortbildungen (58 Prozent) sowie flexible Öffnungszeiten (57 Prozent).

Der wichtigste Beweggrund, den Arzt zu wechseln - Mehrfachnennungen waren möglich - ist für 77 Prozent der Befragten in einem harten Kriterium belegt: fachliche Fehler, eine Falschbehandlung oder Fehldiagnosen.

Zu den eher weichen Faktoren zählen dabei das unfreundliche Personal (66 Prozent), mangelnde Zeit für Patienten (58 Prozent), Informationsdefizite zum Beispiel zu Behandlungsalternativen (45 Prozent) oder zu lange Wartezeiten (43 Prozent).

Hohe IGeL-Kosten schrecken ab

Für 43 Prozent der Befragten sind auch aus ihrer Sicht zu hohe Kosten für empfohlene IGeL ein Grund, der bisherigen Praxis den Rücken zu kehren. Lange Wartezeiten stören 42 Prozent, veraltetes Equipment in der Praxis hingegen nur 26 Prozent.

Immerhin 13 Prozent der Befragten sehen nicht ansprechend gestaltete Räumlichkeiten als Grund für einen Arztwechsel.

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