Anlagen-Kolumne
Aktien stehen gut für das zweite Halbjahr
Per Saldo dürften deutsche Aktien-Anleger mit ihren Gewinnen in den ersten sechs Monaten 2015 sehr zufrieden sein.
Die Korrekturbewegung seit April ließ zwar die enormen Gewinne seit Jahresbeginn (im Dax +26 Prozent) abschmelzen, aber immerhin gibt es damit auch wieder Potenzial für Neuanlagen im zweiten Halbjahr. Das Börsenmotto "sell in May…" hat wieder hervorragend funktioniert.
Gründe, warum Aktien im zweiten Halbjahr steigen sollten, gibt es einige: Das zuletzt omnipräsente Thema Griechenland wird sehr wahrscheinlich in den Hintergrund treten.
Die nun beginnende Berichtssaison in Deutschland und Europa wird unter anderem wegen des Rückenwinds von der Währungsseite her positiv ausfallen. Die weltweite Korrektur am Aktienmarkt hat zudem viele Indizes bis zu ihrer 200-Tage-Linie zurückgeführt.
Diese Linie hält meist als Unterstützung, weil sich viele Investoren danach richten. Gleichzeitig stehen die Cash-Quoten der Fondsmanager auf dem höchsten Niveau seit 2008.
Nachfrage steht damit in den Startlöchern. Und Anleihen bieten nach wie vor kein attraktives Chance/Risiko-Verhältnis. Die Konjunktur dürfte von einem wieder schwächeren Ölpreis Rückenwind bekommen. Die Einigung mit dem Iran im Atomstreit sollte das Ölangebot erhöhen und damit den Preis unter Druck bringen. Ölimporteure wie Japan und Deutschland dürften davon profitieren.
Innerhalb Europas erscheint Deutschland derzeit aber nicht interessanter als andere Märkte, denn viele Anleger haben Deutschland stark gewichtet. Hinzu kommt die Abhängigkeit Deutschlands von der Autoindustrie, die durch die schwächere Nachfrage aus China belastet wird.
Fazit: Die Chancen stehen gut für ein freundliches zweites Halbjahr. Japan und Europa sind aussichtsreich. In Deutschland ist weiterhin Vorsicht gegenüber Autoaktien geboten.