Telematikinfrastruktur

Anzahl ausgegebener E-Arztausweise steigt nur langsam an

Das Tempo bei der Ausgabe von E-Arztausweisen bleibt verhalten. Für viele Ärzte könnte es eng werden, wenn die ePA-Frist zum 1. Juli greifen sollte.

Veröffentlicht:
Noch steckt er nur in wenigen Kartenterminals, der E-Arztausweis. Er soll Ärzten helfen, sicher online zu kommunizieren und sich auszuweisen.

Noch steckt er nur in wenigen Kartenterminals, der E-Arztausweis. Er soll Ärzten helfen, sicher online zu kommunizieren und sich auszuweisen.

© Ingenico Healthcare

Berlin. Etwas mehr als ein Drittel der ambulant tätigen Ärztinnen und Ärzte ist mit einem E-Arztausweis (E-Heilberufsausweis, eHBA) ausgestattet. Das geht aus dem „eHBA-Reporting – Juni 2021“ der Bundesärztekammer hervor, das der „Ärzte Zeitung“ vorliegt. Der Bericht bildet den Stand zum 4. Juni ab. Die Gesamtzahl ausgegebener eHBA liegt damit bei 71.589, lediglich 9356 eHBA höher als zum Stichtag 12. Mai im Mai-Reporting.

Das Tempo der eHBA-Ausgabe ist damit auch im abgelaufenen Monat Mai verhalten geblieben. Dabei gehört der E-Arztausweis zu den Voraussetzungen für einen Zugriff auf die elektronische Patientenakte (ePA), zu der Vertragsärzte ab dem 1. Juli gesetzlich verpflichtet sind. Wer dies dann noch nicht kann, muss eine Kürzung seines vertragsärztlichen Honorars um ein Prozent fürchten.

BMG: Antragsstau hat sich aufgelöst

Erst kürzlich hatte das Bundesgesundheitsministerium (BMG) auf Anfrage geschrieben, Ärzte könnten voraussichtlich dieser Sanktion entgehen, wenn sie einen E-Arztausweis bis 1. Juli zumindest verbindlich bestellt haben. Dafür müssten allerdings in der Selbstverwaltung noch entsprechende Vereinbarungen getroffen werden.

Das BMG hatte auch gemeldet, dass sich der Antragsstau für eHBA aufgelöst habe und die Lieferfristen nur noch bei „wenigen Wochen“ liegen. Zumindest der Zeitraum Mai/Juni hat jetzt aber offensichtlich noch keinen Schub bei der Ausgabe der Ausweise gebracht.

Der Ausstattungsgrad der ambulant tätigen Ärzte liegt laut aktuellem BÄK-Reporting in den Landesärztekammern zwischen 56 Prozent (Saarland) und 26,6 Prozent in Niedersachsen. Bei Ärzten in Kliniken liegen die eHBA-Anteile noch weit niedriger: zwischen 1,9 Prozent in Hamburg und 12,9 Prozent in Nordrhein. Im Durchschnitt über alle Klinikärzte verfügen knapp 7,5 Prozent über einen eHBA, über alle ambulant tätigen Ärzte sind es 34,4 Prozent und über alle Ärzte beider Sektoren 19 Prozent, zwei Prozentpunkte höher als im Reporting zuvor. (ger)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Ein Roboter, der Akten wälzt? Künstliche Intelligenz kann bereits mit Leitlinien umgehen – jedenfalls wenn sie so gut strukturiert sind wie die der DEGAM.

© Iaroslav / stock.adobe.com

Digitalisierung in der Medizin

Kollegin Dr. ChatGPT? Wie Künstliche Intelligenz Ärzten helfen könnte

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

© Solventum Germany GmbH

Solventum Spracherkennung

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

Anzeige | 3M Healthcare Germany GmbH
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
In der Klinik Königshof in Krefeld werden Menschen mit psychischen Erkrankungen behandelt. Die digitale Terminvergabe über Doctolib senkt eine Hemmschwelle: Es fällt leichter, mit wenigen Klicks einen Termin zu buchen, als im direkten Gespräch am Telefon.

© St. Augustinus Gruppe

Unternehmensstrategie für Krankenhäuser

Patientenportal stärkt die Reichweite der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Smiley und Jahreszahl 2024

© Aliaksandr / stock.adobe.com

Der positive Jahresrückblick

Diese guten Nachrichten gab es 2024 im Gesundheitswesen

Krankenkassen haben zum Jahreswechsel schlechte Botschaften für ihre Mitglieder: die Zusatzbeiträge steigen stark. Die Kritik an versäumten Reformen der Ampel-Koalition ist einhellig.

© Comugnero Silvana / stock.adobe.com

Update

72 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025