Nordrhein-Westfalen

Apotheker bekommen eigenes CIRS

Das anonyme Fehlermeldesystem CIRS ist in der Ärzteschaft schon länger etabliert. In NRW sollen nun auch Apotheker das System nutzen.

Veröffentlicht:

KÖLN. In Nordrhein-Westfalen erhalten die Apotheker die Möglichkeit, Medikationsfehler und Beinahe-Fehler anonym zu melden und so die Arzneimitteltherapie-Sicherheit zu verbessern. Die Apothekerkammern Nordrhein und Westfalen-Lippe haben mit "CIRS-Pharmazie" ein gemeinsames internetgestütztes Fehlerberichts- und Lernsystem auf den Weg gebracht.

CIRS (für Critical Incident Reporting-System) ist in der Ärzteschaft bereits ein länger etabliertes Instrument zur Erhöhung der Patientensicherheit. Bei den Apothekern betreten die nordrhein-westfälischen Kammern mit ihrer Initiative Neuland.

"Beinahe-Medikationsfehler schädigen den Patienten wegen der noch rechtzeitigen Entdeckung nicht, können jedoch zur Entwicklung von Lösungsansätzen beitragen", sagt die Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe Gabriele Regina Overwiening.

Gemeinsam mit ihrem nordrheinischen Pendant Lutz Engelen will sie bei den Apothekern das Bewusstsein für den Umgang mit Fehlern und Beinahe-Fehlern schärfen. Motto des Angebots: Man muss nicht alle Fehler erst selbst gemacht haben, um aus ihnen lernen zu können.

Unter www.cirs-pharmazie.de können die Apotheker eine Vielzahl von Medikationsfehlern dokumentieren. Die Kammern nennen als Beispiele Fehler bei der Abgabe von Arzneimitteln, bei der Medikationsanalyse, der Rezeptur oder bei ärztlichen Verordnungen. Auch administrative Mängel, Fehler im Tagesablauf, bei der Kommunikation oder aufseiten der Patienten können dort festgehalten werden.

Die Apotheker sowie ihre Mitarbeiter können alles melden, was ihnen auffällt, betonten die Initiatoren. Ihre Berichte werden nach Angaben der Kammern anonymisiert, analysiert, kommentiert und veröffentlicht.

Natürlich steht das Internet-Angebot auch Nutzern aus anderen Bundesländern offen.Die Apotheker werden jetzt über das neue Angebot informiert. Die Kammern hoffen auf eine rege Beteiligung. (iss)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Beschluss der Bundesärztekammer

Pathologie bekommt eigene Qualitätssicherungs-Richtlinie

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Belastungsfähigkeit verbessern

Regelmäßig in die Sauna – hilft das bei Herzinsuffizienz?

Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Verbale Blumensträuße für die designierte Bundesgesundheitsministerin: Die Selbstverwaltung setzt auf die Neue an der BMG-Spitze.

© PhotoSG / stock.adobe.com

Update

Juristin an BMG-Spitze

Selbstverwaltung hofft auf neuen Kommunikationsstil unter Nina Warken