Novartis-Medikament

Bedingte Zulassung von Crizanlizumab steht auf der Kippe

Für den Widerruf der bedingten Zulassung von Adakveo® plädiert ein EMA-Ausschuss. Eine endgültige Entscheidung über das Novartis-Arzneimittel gegen Sichelzellenanämie wird in zwei Monaten erwartet.

Veröffentlicht:

Basel. Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat einen Rückschlag in der EU mit seinem Mittel gegen Sichelzellanämie erlitten. Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) hat empfohlen, die bedingte Marktzulassung für das Medikament Adakveo® (Crizanlizumab) zu widerrufen. Grund seien die Ergebnisse der Phase-III-Studie STAND, teilte Novartis am Freitagnachmittag mit. Diese Studie habe keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen Crizanlizumab und Placebo in Bezug auf die annualisierte Rate an vasookklusiven Krisen gezeigt, die zu einem Arztbesuch führten. Entscheiden muss nun die EU-Kommission, ihr Verdikt wird in etwa zwei Monaten erwartet. Die bedingte Zulassung für das Medikament in der EU stammt derweil vom Oktober 2020.

Der Basler Pharmakonzern äußerte sich enttäuscht über die Empfehlung zum Widerruf der bedingten Zulassung in der EU. „Wir erkennen aber an, dass die STAND-Studie eine der konkreten Auflagen für die bedingte Zulassung nicht erfüllt hat", heißt es in der Mitteilung. Es sei aber wichtig zu beachten, dass die Ergebnisse der STAND-Studie keine neuen Sicherheitsbedenken in Bezug auf Crizanlizumab aufwerfen würden.

Die Ergebnisse der STAND-Studie stehen laut Novartis im Widerspruch zu früheren Ergebnissen der SUSTAIN-Studie, die die Überlegenheit von Crizanlizumab 5,0 mg/kg im Vergleich zu Placebo zeigten. Die Wirksamkeit von Crizanlizumab sei auch durch Daten aus offenen Studien nachgewiesen worden. (dpa)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Neue Follow-up-Daten zur Geneditierungstherapie Exa-cel

© Springer Medizin Verlag

Neue Follow-up-Daten zur Geneditierungstherapie Exa-cel

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vertex Pharmaceuticals Germany GmbH, München
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken