Hilfe für Studenten

Bildungsministerin gegen Bafög-Öffnung wegen Corona-Krise

Karliczek: Bafög-Öffnung braucht parlamentarisches Gesetzgebungsverfahren. Die Ministerin kündigte stattdessen erneut zinslose Darlehen als Überbrückungshilfe an.

Veröffentlicht:
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek bremst Bafög-Vorschläge aus.

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek bremst Bafög-Vorschläge aus.

© Bernd von Jutrczenka/dpa

Berlin. Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat sich dagegen ausgesprochen, das Bafög in der Corona-Krise auch für nicht leistungsberechtigte Studierende zu öffnen. Eine Bafög-Änderung würde ein parlamentarisches Gesetzgebungsverfahren mit sich bringen, schrieb Karliczek am Freitag an die Kultusministerkonferenz der Länder (KMK).

„Die hierfür notwendige Zeit (...) haben wir nicht.“ Die Kapazitäten der Bafög-Ämter sollten außerdem denjenigen schnell zur Verfügung stehen, „die jetzt pandemiebedingt Neu- oder Änderungsanträge stellen und auf dringliche Unterstützung angewiesen sind“. Eine Soforthilfe für nicht Bafög-berechtigte Studierende sei auf diesem Weg nicht zu schultern.

Karliczek betonte gleichzeitig, dass ihr die schwierige Situation von Studierenden, die in der Pandemie durch einen Jobverlust in finanzielle Engpässe geraten seien, „große Sorge“ bereite. Sie kündigte erneut zinslose Darlehen an, die Betroffene „so schnell wie möglich“ als Überbrückungshilfen beantragen könnten.

Kultusminister der Länder hatten Öffnung gefordert

Die Mitglieder der Kultusministerkonferenz hatten Karliczek zuvor in einem Brief gebeten, den Zugang zum Bafög kurzfristig für diejenigen zu ermöglichen, die zwar bisher keine Leistung bezogen haben, denen jetzt aber Einkommen wegbricht. Viele Studentenjobs zum Beispiel in der Gastronomie ruhen wegen des Shutdowns.

Auch das Deutsche Studentenwerk (DSW) hatte ein Not-Bafög für Studentinnen und Studenten gefordert, die wegen der Corona-Krise ihren Job verlieren. Betroffene, die kein Bafög bekommen, haben ansonsten nur die Möglichkeit, beim Jobcenter ein Darlehen zu beantragen. Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, André Alt, hatte „eine Art Arbeitslosengeld oder eine Grundsicherung für Studierende“ ins Spiel gebracht. (dpa)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Vorbereitung aufs Medizinstudium

Uni Düsseldorf bietet Freiwilliges Wissenschaftliches Jahr an

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Der Empfang der Gynäkologen-Praxis in Gütersloh: Vor allem die starke Patientinnenbindung überzeugte am Ende das MVZ, das die Praxis erwarb.

© Andreas Peters

Praxismanagement

Privatpraxis abzugeben? Das lässt sich regeln!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Finanzdienstleister MLP
Insgesamt lässt sich auf jeden Fall sagen, dass die Kosten an vielen Stellen schneller gestiegen sind als der Orientierungswert.

© Leafart - stock.adobe.com

Praxismanagement

So bekommen Sie steigende Praxiskosten in den Griff

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: apoBank
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Figuren betrachten eine Blatt mit einer Linie, die zu einem Ziel führt.

© Nuthawut / stock.adobe.com

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken