Pflegerat
Corona-Bonus auch für Klinikmitarbeiter gefordert
Die Corona-Prämie solle nicht nur Pflegeprofis in der Langzeitpflege, sondern auch in Kliniken gewährt werden, findet der Pflegerat. Die Kassen haben schon mal die Kosten durchgerechnet.
Veröffentlicht:Berlin. Nach Ansicht des Deutschen Pflegerats sollten auch die rund 450.000 Pflegemitarbeiter in Krankenhäusern in den Genuss einer Corona-Sonderprämie kommen.
Der geplante Bonus dürfe nicht allein auf die Langzeitpflege beschränkt sein, sondern müsse auch die Beschäftigten in Kliniken und Rehabilitationseinrichtungen berücksichtigen, forderte der Rat am Freitag. Die „Leistungen der Profession Pflege sind überall gleich viel wert“, hieß es zur Begründung.
Wer soll es bezahlen?
Zuvor hatten sich auch die Grünen dafür ausgesprochen, die Corona-Prämie „berufsgruppen- und sektorenübergreifend“ zu gewähren. Sich nur auf die Altenpflege zu fokussieren, werde weder der Pflege in ihrer Fachlichkeit noch den Pflegefachkräften gerecht, die in dieser Krise „allerorten als Leistungsträger“ auftreten würden, hatte die pflegepolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Kordula Schulz-Asche, angemerkt. Die Finanzierung sei über Steuermittel sicherzustellen.
Derzeit ist eine Corona-Prämie für Beschäftigte in der stationären und ambulanten Altenpflege geplant. Arbeitgeberverbände und Arbeitnehmervertreter hatten sich zu diesem Zweck kürzlich auf eine gemeinsame Empfehlung verständigt. Diese sieht die Auszahlung gestaffelter Prämien von 500 bis maximal 1500 Euro vor. Bei der Frage der Gegenfinanzierung sehen die Einrichtungen Beitrags- und Steuerzahler in der Pflicht.
Kassen: Beitragsrelevante Summe!
Die Bundesregierung sei aufgefordert, die Vorgaben für eine zeitnahe und einheitliche Auszahlung der Prämien zu schaffen, mahnte der Pflegerat. Die dafür anfallenden Kosten, die von den Kassen auf rund 900 Millionen Euro geschätzt werden, seien über Steuermittel auszugleichen.
Die Kassen hatten auch darauf hingewiesen, dass eine Ausdehnung der Bonuszahlung auf den Krankenhausbereich noch einmal Kosten von rund 1,6 Milliarden Euro nach sich ziehen würden. Das sei eine „beitragssatzrelevante“ Summe, so die Chefin des Verbands der Ersatzkassen, Ulrike Elsner. (hom)