Behandlungsqualität

Diabetes-Gesellschaft fordert Aufnahme eigener Zertifikate in Lauterbachs Klinik-Atlas

Mit der Klinikreform soll streckenweise von Leistungsvergütung auf Vorhaltefinanzierung umgestellt werden. Orientierung, welche Bettenkapazitäten es wert sind, am Netz gehalten zu werden, soll ein gesetzlicher „Klinikatlas“ geben. Die DDG ist keineswegs sicher, ihre eigenen Zertifikate darin wiederzufinden.

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Berlin. Kurz vor Start des mit dem Krankenhaustransparenzgesetz beschlossenen „Klinikatlas“ meldet die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) Zweifel an der Aussagekraft des neuen Verzeichnisses an. Zudem will die Fachgesellschaft ihre eigenen Zertifikate darin ausreichend berücksichtigt wissen.

Das BMG-Register zur stationären Versorgungsqualität sollte ursprünglich am 1. Mai freigeschaltet werden; inzwischen wurde der Termin auf Ende dieser Woche verschoben. Am Freitag (17. Mai) will Ressortchef Lauterbach das Projekt noch einmal in der Bundespressekonferenz vorstellen.

Unterdessen sei allerdings immer noch „nicht klar“, moniert die DDG, „welche Daten und Informationen in das neue Online-Register einfließen“. Der Gesundheitsminister, so die Fachgesellschaft weiter, agiere diesbezüglich „leider sehr intransparent“.

Neue Unübersichtlichkeit?

Zudem erwartet die DDG, dass die Vielfalt der Klinikbewertungen – neben dem BMG-Atlas etwa das Portal der Krankenhausgesellschaft oder der „Gesundheitsnavigator“ der AOK – neue Unübersichtlichkeiten produziert. „Zu befürchten ist, dass mehrere Register nebeneinander koexistieren und miteinander konkurrieren, was dem Ziel, mehr Transparenz zu schaffen, entgegenwirkt.“

Zugleich weist die Fachgesellschaft darauf hin, dass sie selbst bereits „seit Jahrzehnten differenzierte Diabetologie-Zertifizierungen für Kliniken und Praxen anbietet“, die eine „evidenzbasierte Versorgung und die Einhaltung leitlinienkonformer Qualitätsstandards“ bescheinigten. Diese Zertifikate müssten auch in dem offiziellen Register des Bundes „dringend Berücksichtigung finden“. (cw)

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