Kritik
GOÄ-Refom: Bayerische Fachärzte beklagen „Untätigkeit der staatlich organisierten Standesvertreter“
Den Ärzten an der Basis geht es mit der GOÄ-Reform vielerorts nicht schnell genug. Die bayerischen Fachärzte bilden da keine Ausnahme.
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Der Schein trügt: Anders als es dieses Foto vom letztjährigen Ärztetag suggeriert, liegt ein zwischen PKV und BÄK konsentierter Vorschlag einer neuen GOÄ noch immer nicht auf dem Tisch des Bundesgesundheitsministers.
© Sina Schuldt / dpa / picture alliance
München. Dr. Gernot Petzold, Vorstandssprecher des Bayerischen Facharztverbandes (BFAV) kritisiert in einer Mitteilung am Dienstag „die Untätigkeit der staatlich organisierten Standesvertreter“. Anlass ist die Initiative des Berufsverbandes der Deutschen Dermatologen (BVDD), der die Anpassung der Gebührenordnung (GOÄ) anmahnt und bis dahin dazu rät, die Honorarmöglichkeiten der alten GOÄ voll auszureizen.
Der BFAV schließe sich dieser Forderung an, heißt es und empfehle „die rechtskonforme Anwendung höherer Steigerungssätze über den 2,3-fachen Satz hinaus“. Vielen Kollegen sei nicht bewusst, dass sie Leistungen je nach Schwierigkeit, Zeitaufwand oder Umständen bis zum 3,5-fachen des Gebührensatzes steigern könnten. Gleiches gelte für die Abdingung.
Der Berufsverband übernehme mit der Information seiner Mitglieder bezüglich Steigerung und Abdingung eine Aufgabe, die bereits der Deutsche Ärztetag 2022 der Bundesärztekammer sowie den Landesärztekammern aufgetragen habe, heißt es. Eine für Anfang März geplante Kampagne der Kammern stehe immer noch aus.
Vorstandssprecher Petzold: „Wir erachten es für dringend notwendig, die Anwendung der seit 1996 unveränderten bestehenden Gebührenordnung angesichts der aktuellen von Inflation und Kostensteigerungen geprägten wirtschaftlichen Situation in den fachärztlichen Praxen anzupassen.“ (mic)