Freie Ärzte zweifeln an der Kartenquote

Zehn Prozent der Versicherten sollten Ende 2011 mit neuer Gesundheitskarte ausgestattet sein. In die Praxis kommen bisher offenbar nur wenige von ihnen.

Veröffentlicht:
Elektronische Gesundheitskarte: Die AOK Rheinland/Hamburg hat nach eigenen Angaben die vorgeschriebene Quote erfüllt.

Elektronische Gesundheitskarte: Die AOK Rheinland/Hamburg hat nach eigenen Angaben die vorgeschriebene Quote erfüllt.

© dpa

DÜSSELDORF (iss). Die Freie Ärzteschaft bezweifelt, dass die Krankenkassen - wie gesetzlich vorgesehen - bis Ende 2011 zehn Prozent ihrer Versicherten mit einer elektronischen Gesundheitskarte (eGK) ausgestattet hatten.

Selbst in Nordrhein, wo viele Arztpraxen bereits über die neuen Lesegeräte verfügten, sei die Quote von vielen Kassen verfehlt worden, schätzt Verbandspräsident Martin Grauduszus.

"Von meinen Patienten haben weniger als drei Prozent die elektronische Gesundheitskarte", sagte Grauduszus vor Journalisten in Düsseldorf. Kollegen bestätigten diese Erfahrung. "Ich glaube nicht, dass die Kassen das Zehn-Prozent-Ziel erreicht haben."

AOK: Mehr als 300.000 neue Karten ausgegeben

Der Hausarzt aus dem rheinischen Erkrath hat selbst in seiner Praxis kein Lesegerät für die eGK. Das sei bisher aber kein Problem gewesen, weil die meisten Patienten ohnehin mit der alten Karte in die Praxis kämen, sagte er.

Bei den wenigen Patienten, die nur noch die eGK hätten, habe er das Ersatzverfahren durchgeführt.

Die AOK Rheinland/Hamburg hat nach eigenen Angaben mehr als 300.000 neue Karten an ihre Versicherten ausgegeben und damit die vorgeschriebene Quote erfüllt.

"Die Karte ist einheitlich und gleichmäßig in Nordrhein verteilt worden", sagt Sprecher André Maßmann. Die Ausgabe der Karten sei bislang kontinuierlich und ohne Probleme verlaufen.

Ihr Newsletter zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gesetzliche Unfallversicherung

UV-GOÄ wird zum Jahreswechsel erweitert

Wahlchancen von Ärzten

Karl Lauterbach darf fest mit seiner Wiederwahl rechnen

Lesetipps
Krankenkassen haben zum Jahreswechsel schlechte Botschaften für ihre Mitglieder: die Zusatzbeiträge steigen stark. Die Kritik an versäumten Reformen der Ampel-Koalition ist einhellig.

© Comugnero Silvana / stock.adobe.com

Update

61 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025

Eine Spritze für eine RSV-Impfung liegt auf dem Tisch.

© picture alliance / Ulrich Baumgarten

Umfrage unter KVen

Erst fünf Impfvereinbarungen zur RSV-Prophylaxe Erwachsener