Geburtshilfe-Hotline für Notärzte in Kiel
Weil Notfälle mit Schwangeren selten sind, können Notärzte an der Uniklinik Kiel telefonische Unterstützung bekommen.
Veröffentlicht:KIEL (di). Bei Notfällen in der Geburtshilfe geht es immer gleich um zwei Menschen - und wegen der geringen Fallzahl haben viele Notärzte auf diesem Gebiet nur geringe Routine.
Das Uniklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) führt deshalb ein bundesweit einmaliges Modell ein: eine geburtshilflich-gynäkologische Notarzthotline.
Sieben Tage in der Woche
Die Nummer wird ab März an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr durch die Kieler Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe betreut.
Insbesondere bei geburtshilflichen, aber auch bei gynäkologischen Notfällen gibt sie den Notärzten aus den Rettungsgebieten Kiel und Rendsburg-Eckernförde sowie dem Einsatzgebiet des Rettungshubschraubers Christoph 42 die Möglichkeit, sofortigen fachärztlichen Rat einer Einheit der Maximalversorgung einholen zu können.
Zwar sind Notfälle, bei denen schwangere Frauen versorgt werden müssen, selten. Dies ist nach Angaben von Dr. Jan-Thorsten Gräsner, Ärztlicher Leiter der Kieler Notfallmedizin aber auch der Grund, weshalb Notärzte meist relativ wenig Erfahrung mit diesen Situationen haben.
Entwickelt wurde das bundesweit einmalige Modell von der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe und der Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin in Zusammenarbeit mit Notfallmedizinern.
Direkt vom Einsatzort den Oberarzt erreichen
"Insbesondere in der Schwangerenversorgung kann es zu seltenen, nicht trainierbaren Notfällen kommen", sagte Professor Alexander Strauss, Leitender Oberarzt an der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe.
Die Notfallhotline ist rund um die Uhr für die Notärzte mit ihrem Diensthandy direkt vom Einsatzort zu erreichen. Im Falle eines Anrufs wird der Notarzt sofort mit dem diensthabenden Oberarzt verbunden.
"Wie ein Tower an einem Flughafen geben wir den Notärzten die Möglichkeit, in Sekundenschnelle im Rahmen eines standardisierten Verfahrens fachärztliche Unterstützung einzuholen", so das UKSH.