Kommentar zur Videosprechstunde

Gekommen, um zu bleiben

Die Ergänzung der ärztlichen Versorgung durch die Videosprechstunde hat sich als sinnvoll erwiesen. Dies sollte von der Selbstverwaltung berücksichtigt werden.

Von Dirk Schnack Veröffentlicht:

Dass die Videosprechstunde eine sinnvolle Ergänzung für die Interaktion zwischen Arzt und Patient sein kann, war längst unstrittig. Die massiv hochgeschnellte Zahl an Ärzten, die seit der Pandemie Videosprechstunden anbieten, zeigt nur den Nachholbedarf, den manche Fachgruppen auf diesem Gebiet hatten. Die Zeit war reif: Technisch und berufsrechtlich möglich, fehlten vielen Ärzten bislang nur der Anreiz und die Nachfrage.

Mit der Pandemie haben sich die Bedingungen verändert und die Ärzte haben darauf reagiert. Wie aber geht es im Routinebetrieb weiter? Das wird von den künftigen Bedingungen abhängen. Zum Beispiel von dem zu GKV-Lasten abrechenbaren maximalen Anteil der Patientenkontakte per Video. Kehrt man zu den vorher geltenden 20 Prozent zurück?

Was würde passieren, wenn diese Begrenzung dauerhaft ausgesetzt bliebe? Es spricht einiges dafür, dass Ärzte Videosprechstunden auch künftig nur dort einsetzen, wo sie sinnvoll sind.

Eine Überstrapazierung erscheint unwahrscheinlich, solange Patienten sich frei entscheiden können, ob sie ihrem Arzt in der Praxis oder am Bildschirm gegenübersitzen wollen. Doch auch mit Begrenzung ist schwer vorstellbar, dass die Videosprechstunde in die Nische zurückgedrängt wird, in der sie bis zum Frühjahr steckte. Was Ärzte und Patienten als sinnvoll entdeckt haben, wird sich nicht verhindern lassen. Das sollte die Selbstverwaltung berücksichtigen, wenn sie über die künftigen Bedingungen entscheidet.

Schreiben Sie dem Autor: wi@springer.com

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