Unternehmen
Gerüchte: Fresenius wappnet sich gegen Hedge-Fonds
Die börsennotierte Dialyse-Sparte Fresenius Medical Care belastet die Konzernbilanz. Investoren könnten auf eine Abspaltung drängen.
Veröffentlicht:Düsseldorf. Der Bad Homburger Medizintechnik- und Klinikkonzern Fresenius bereitet sich laut einem Pressebericht auf eine mögliche Attacke des US-Hedgefonds Elliott vor. Der neue Chef des Dax-Konzerns, Michael Sen, habe die Investmentbank Goldman Sachs mit der Ausarbeitung einer Verteidigungsstrategie beauftragt, berichtete die „Wirtschaftswoche“ am Freitag unter Berufung auf Unternehmens- und Finanzkreise. Ein Fresenius-Sprecher wollte dies nach Angaben des Magazins nicht kommentieren.
Auf FMC abgesehen?
In der vergangenen Woche hatte es erste Berichte gegeben, dass Elliott bei Fresenius eingestiegen sei und womöglich auf eine Aufspaltung der komplexen Konzernstruktur dringe. Laut „Wirtschaftswoche“ strebt der US-Investor eine Dekonsolidierung der schwächelnden Dialyse-Tochter Fresenius Medical Care (FMC) an. Diese ist im Zuge der Pandemie in die Krise geraten und musste zuletzt heftige Gewinneinbußen hinnehmen.
Aus Verhandlungskreisen
Medienbericht: Fresenius will Helios-Verkauf aufs Eis legen
Fresenius hält zwar nur rund ein Drittel an FMC, die Zahlen fließen aber zu 100 Prozent in das Zahlenwerk der Konzernmutter ein und belasten diese erheblich. Nach mehreren Gewinnwarnungen in der Vergangenheit hatte der Dax-Konzern erst im Sommer erneut seine Ziele gekappt.
An der diversifizierten Fresenius-Struktur mit den Sparten Dialyse, Flüssigarzneien, Kliniken und Servicegeschäft gab es bereits in der Vergangenheit immer wieder Kritik von Investoren. Elliott hat sich bislang noch nicht offiziell geäußert, die meldepflichtige Schwelle wurde zudem nicht überschritten. Konzernchef Sen hatte jedoch erst kürzlich in einem Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ bestätigt, dass es mit Elliott „bereits einen Kontakt“ gegeben habe. Im selben Interview hatte er eine zügige Neuausrichtung des Konzerns versprochen. Auch Ex-CEO Stephan Sturm, den Sen zum 1. Oktober abgelöst hatte, zeigte sich zuletzt offen für einen Verkauf des Fresenius-Anteils an FMC. (dpa)