Digital-Studie der BARMER
Junge Menschen suchen überwiegend in sozialen Medien nach Gesundheitsinformationen
Schülerinnen und Schüler nutzen in erster Linie digitale Kanäle, um sich über Gesundheitsthemen zu informieren. Ein Projekt der BARMER will ihre Gesundheitskompetenz im Netz fördern.
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Recherche im Netz: Bei 9- bis 18-Jährigen spielen Gesundheitsportale nur eine untergeordnete Rolle.
© Nina Janeckova / Westend61 / picture alliance
Berlin. Schülerinnen und Schüler nutzen vor allem YouTube, Messenger-Dienste und Soziale Medien, um nach Gesundheitsinformationen zu suchen. Das gehe aus einer Studie der TU München und der Hochschule Fulda in Kooperation mit der BARMER hervor, wie die Krankenkasse am Freitag mitteilte. Demnach gehen 22 Prozent der Schüler zwischen neun und 18 Jahren bei der Recherche nach Gesundheits-Content mindestens einmal pro Woche auf YouTube. 21 Prozent suchen per WhatsApp, Signal, Telegram und Co. sowie knapp 19 Prozent zum Beispiel auf Instagram, Facebook, Snapchat oder Twitter.
„Junge Menschen nutzen digitale Quellen, deren Inhalte relativ häufig auch zweifelhafter Natur sein können. Um beurteilen zu können, welche Informationen die Gesundheit stärken, ist digitale Gesundheitskompetenz unerlässlich“, sagt Professor Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der BARMER.
2.500 Schulen sollen erreicht werden
Um diese entsprechend zu stärken hat de BARMER das digitale Projekt „DURCHBLICKT!“ entwickelt. Damit sollen mittelfristig 2.500 Schulen der Sekundarstufe 1 jährlich erreicht werden. Ziel sei es, gesundheitsfördernde Prävention direkt in die Lebenswelt Schule zu tragen. Das Projekt stellt unter anderem lehrplankonformes Material zu Digitalthemen für den Schulunterricht bereit.
Für die Studie waren zwischen September und Dezember 2022 rund 1.450 Schüler zwischen neun und 18 Jahren verschiedener Schulformen befragt worden. Demnach steigt bei der Recherche nach Gesundheitsinformationen der Einsatz digitaler Quellen mit dem Alter.
Ein Drittel der 16- bis 18-Jährigen nutzt YouTube und Co.
Unter den 16- bis 18-jährigen Schülern bedienen sich jeweils knapp ein Drittel bei YouTube, Messenger-Diensten oder Sozialen Medien. Unter den 12- bis 15-Jährigen liegen die Anteile zwischen knapp 20 und gut 23 Prozent. Nur eine untergeordnete Rolle spielen bei den 9- bis 18-Jährigen Gesundheitsportale und die Internetseiten öffentlicher Stellen.
„Junge Menschen entscheiden letztlich selbst, welche Informationsquellen sie beziehen. Wichtig ist, sie dafür entsprechend fit zu machen“, sagt Straub. (kaha)