Kommentar zum KBV-Honorarbericht
Lohn für harte Arbeit
Es gehört zu den Binsenweisheiten, dass es das ideale, von allen als gerecht empfundene Honorarsystem nicht gibt und nicht geben wird. So ist die Frage bescheidener zu stellen: Geht der Honorartrend wenigstens in die richtige Richtung? Und zumindest diese Frage lässt sich beantworten: ja, aber mit Einschränkungen.
Ablesen lässt sich dies an dem von der KBV jetzt publizierten Honorarbericht für das erste Halbjahr 2011. Danach haben sich Allgemeinärzte und Internisten in den neuen Bundesländern an die Spitze geschoben: Mit gut 113.000 Euro Halbjahresumsatz liegt die durchschnittliche Hausarzt-Praxis in Sachsen-Anhalt um rund 17.000 Euro über dem Bundesdurchschnitt.
Unter der Annahme eines eher unterdurchschnittlichen Kostenniveaus darf davon gesprochen werden, dass der Hausarzt in Sachsen-Anhalt im Vergleich zu vielen seiner Kollegen im Westen ein "Handwerk" mit goldenem Boden betreibt.
Das liegt primär an geringer Arztdichte und hohen Patientenzahlen pro Praxis - Umsatz und Ertrag sind also hart erarbeitet. Bei den noch teils unterdurchschnittlichen Fallwerten in den neuen Bundesländern ist die hohe Morbidität wahrscheinlich noch nicht zutreffend abgebildet.
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