Zi-Umfrage

MVZ beklagen anhaltend Fachkräfteproblem

Kein so ganz neuer Befund – aber insbesondere für expansionsorientierte Medizinische Versorgungszentren (MVZ) anhaltend relevant: Ärztliche und nichtärztliche Mitarbeiter sind immer schwerer zu finden.

Veröffentlicht:

Berlin. Medizinische Versorgungszentren (MVZ) haben weiterhin große Schwierigkeiten, ärztliches und nichtärztliche Personal zu finden.

Laut einer jüngeren Onlinebefragung, von der das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) am Mittwoch berichtet, bewerten inzwischen 80 Prozent der MVZ die Chancen, ärztliche Kolleginnen oder Kollegen zu rekrutieren, als „schlecht bis sehr schlecht“. Wobei sich den Angaben zufolge keine signifikanten Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Regionen gezeigt hätten.

Die Umfrage („Zi-MVZ-Panel“), an der 288 MVZ teilnahmen, lief von Januar bis Ende Mai 2022 und bestätigt vergleichbare frühere Erhebungen.

Beim nichtärztlichen Personal verschärfe sich der Mangel zusätzlich durch häufige Ausbildungsabbrüche, heißt es weiter. Rund ein Drittel der vom Zi beobachteten Praxen und MVZ seien im Zeitraum 2017 bis 2021 „von Ausbildungsabbrüchen betroffen gewesen“.

Qualifikationsdefizite bei Bewerbern

Zuletzt schätzten 76 Prozent der befragten MVZ „die Verfügbarkeit von nichtärztlichem Personal im Jahr 2022 als schlecht bis sehr schlecht ein“. Wobei sich hier ein leichtes Gefälle zugunsten ländlicher Lagen abzuzeichnen scheint: Während 88 Prozent der städtischen MVZ und 79 Prozent der MVZ im Umland zu Protokollgaben, die Chancen, nichtärztliche Mitarbeiter zu finden, seien „schlecht bis sehr schlecht“, beklagten dies in ländlichen Regionen laut Zi „nur zwei Drittel der MVZ“.

Als „immer größeres Hindernis für die Ausbildung“ in Praxen und MVZ nennt das Zi Qualifikationsdefizite der Bewerber. „In fast der Hälfte der Praxen und MVZ“ seien „im Schnitt nicht einmal die Hälfte der Bewerbungen je Ausbildungsstelle formal geeignet.“

Zu fast einem Drittel hätten „die eingestellten Auszubildenden in der Regel einen geringeren als den von den Inhaber:innen und Leiter:innen erwarteten Schulabschluss ‚Mittlere Reife‘“. (cw)

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