E-Health

Österreicher RISE entwickelt deutsche ePA

Das Vergabeverfahren des IT-Dienstleisters Bitmarck für die Entwicklung der elektronischen Patientenakte für Deutschland ist abgeschlossen.

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ESSEN. Im Ringen um den Auftrag zur Entwicklung einer standardisierten elektronischen Patientenakte (ePA) für das deutsche Gesundheitswesen hat das österreichische Unternehmen RISE (Research Industrial Systems Engineering) den Zuschlag des Auftraggebers Bitmarck erhalten.

Wie aus einer Mitteilung von Bitmarck hervorgeht, habe man das im März 2019 gestartete EU-weite ePA-Vergabeverfahren nach Paragraf 291a Sozialgesetzbuch V, nach dem Krankenkassen ihren Versicherten ab dem 1. Januar 2021 eine solche E-Akte anbieten müssen, „erfolgreich und planmäßig“ abgeschlossen.

Für die Entwicklung der einheitlichen ePA sei mit RISE ein Technologieunternehmen beauftragt worden, das auch die Realisierung der Standardkomponente übernimmt.

„Wir freuen uns, einen Partner auf Augenhöhe gewonnen zu haben, der bereits über Erfahrung im Ausbau der hiesigen Telematikinfrastruktur verfügt“, sagt Bitmarck-Geschäftsführer Andreas Strausfeld.

RISE mit Hauptsitz in Schwechat bei Wien ist in Deutschland als einer von vier Konnektoren für den Anschluss von Arztpraxen an die Telematikinfrastruktur bekannt, bei denen man sich in puncto Installationen nach eigenen Angaben bis Ende des dritten Quartals im fünfstelligen Bereich bewegte.

„Als wir 2018 im Auftrag der gematik einen BSI-zertifizierten Konnektor lieferten, wussten wir, dass unsere Erfahrungen im hochsicheren mobilen Kanal, in der medizinischen Informatik sowie bei übergreifenden digitalen Plattformen für viele eigenständige Partner sich mit zertifizierter Sicherheit der Telematik optimal kombinieren lässt. Wir wollen in den kommenden 18 Monaten zeigen, dass wir eine Lösung entwickeln, die sowohl den Bedürfnissen der Versicherten an intuitive Bedienbarkeit und hohen Nutzwert als auch den hohen Sicherheitsstandards der Telematik Rechnung trägt“, so Thomas Grechenig, Sprecher der RISE-Geschäftsführung.

Enger Zeitplan voraus

Im Hinblick auf die enge Zeitplanung des Gesetzgebers, die ePA zum 1. Januar 2021 einzuführen, seien beide Partner bereits in die Projektarbeit eingestiegen, heißt es. Die Bitmarck-Gruppe bietet nach eigenen Angaben IT-Lösungen für mehr als 20 Millionen gesetzlich Versicherte in Deutschland an.

2018 beauftragte das Unternehmen die Vivy GmbH mit der Entwicklung einer E-Gesundheitsakte (eGA), die Versicherte etwa von DAK und Allianz als Vivy-App nutzen können und ähnliche Funktionen aufweist, aber nicht identisch zur ePA ist.

Wie der gemeinsamen Mitteilung beider Unternehmen weiter zu entnehmen ist, führe RISE damit den Aufbau von Digitaltechnologie fort, die mobil breitentauglich sei und gleichzeitig den Schutz von Persönlichkeitsrechten der Nutzer forciert. Die ePA solle dem Rechnung tragen und sei Innovationssystem mit Massennutzbarkeit, Leitsystem für mobile Vertrauenswürdigkeit, vergleichbar analogen Funktionen im Bank- und Bezahlwesen, zulassungsgeschützter Systembau sowie eine nachhaltige IT-Infrastruktur für rund 90 Krankenkassen.

Mit Blick auf den Datenschutz in Sachen ePA muss Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) indessen noch in die Warteschleife: War die E-Akte ursprünglich Teil des Referentenentwurfs zum „Digitale Versorgung“-Gesetz (DVG), sollen nach Kritik von mehreren Seiten am Datenschutz entsprechende Details nun Eingang in ein folgendes Gesetz finden. (dab)

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