Anlangekolumne
Pharma bleibt 2015 attraktiv für Anleger
Hanno Kühn
Im vergangenen Jahr wurde nach Schätzungen weltweit mehr als eine Billion US-Dollar für Medikamente ausgegeben, und für die kommenden Jahre wird mit einem weiteren Anstieg der Ausgaben gerechnet.
Grund: Die Menschen leben immer länger, damit nimmt aber auch die Krankheitshäufigkeit zu. Hinzu kommt, dass auch in den Schwellenländern immer mehr Menschen Zugang zu westlicher Medizin und zu Arzneimitteln haben.
Diese Nachfrage dürfte das Wachstum der weltweit agierenden Pharmakonzerne über Jahre sichern und beschleunigen.
Die Prognosen für die Steigerung der weltweiten Arzneimittelausgaben liegen derzeit bei mehr als 20 Prozent über die nächsten vier Jahre, das heißt, 2018 werden die Ausgaben schon bei über 1,2 Billionen US-Dollar liegen.
Auch die Forschungs- und Entwicklungspipelines lassen Investorenherzen höher schlagen. Für 2015 werden allein in den USA derzeit 40 Neuzulassungen von Medikamenten erwartet, viele davon als so genannte New Chemical Entity, also neuartige Substanzen mit neuem Wirkmechanismus.
Ein Großteil der Therapieoptionen betrifft das Gebiet Onkologie. In dieser Indikation werden zukünftig auch die höchsten Umsätze erwartet.
Für 2017 rechnet das Prognose-Institut ims-Health allein im Indikationsgebiet Onkologie mit Erlösen von 74 bis 84 Milliarden US-Dollar in den Industrienationen und mit 17 bis 20 Milliarden US-Dollar in den Pharmerging Markets Brasilien, Indien, Mexiko, Türkei, Russland, Südkorea und China.
Kann die gute Stimmung anhalten und sich in weiter steigenden Kursen niederschlagen? Aus unserer Sicht spricht alles dafür.
Wir gehen derzeit davon aus, dass die Nachfrage nach Medikamenten und Dienstleistungen im Gesundheitsbereich hoch bleibt, denn die Altersstruktur der Bevölkerung verschiebt sich weiterhin - in den Industrienationen ebenso wie in den Pharmerging Markets - und wird die Umsätze der Konzerne auch künftig steigen lassen.
Ihre Gewinne dürften sich entsprechend entwickeln und in den Aktienkursen widerspiegeln. Ausgewählte Pharmaunternehmen bleiben daher ein klarer "Kauf".