Ausbildung

Privatuni bietet EU-Studienmodell Humanmedizin

Eine neue private EU-Hochschule bietet jungen Menschen, die Medizin studieren wollen, ein völlig neues Konzept an.

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MALTA. Jungen Menschen, die nach ihrem Abitur gerne Medizin studieren möchten, steht eine neue private Hochschule mit einem neuartigen Konzept zur Verfügung: Das EU-Studienmodell EDU (European Digital University) für Humanmedizin hat jetzt eine Genehmigung erhalten und Studierende aus Deutschland können sich ab sofort auf einen Studienplatz der Digital Education Holding Ltd. (DEH) bewerben. Aufgeteilt ist das Studium in einen dreijährigen Bachelor und einen zweijährigen Master of Medicine-Studiengang. Insgesamt umfasst die Ausbildung mindestens 5500 Stunden Theorie und Praxis.

Die Bewerbung erfolgt über das Internet. Hier wird zunächst die Hochschul-Zulassungsberechtigung nach EU-Vorgaben geprüft. Dann müssen Bewerber einen Medizinertest durchführen. Anschließend hinterfragen zwei Lehrende in zwei Einzelgesprächen die Intention des Bewerbers und geben eine Empfehlung ab.

Für Deutschland bietet die DEH zunächst 75 Studienplätze an acht Krankenhäuser an. Erster klinischer Partner für den Erwerb des "Bachelor of Medicine" ist die Helios Kliniken GmbH. Weitere Krankenhäuser sollen folgen, erklärt Holm Keller, Chancellor der EDU. Im Vergleich zum üblichen Medizinstudium ist das neue Angebot wesentlich praxisnäher ausgerichtet, sagt Keller. Studierende sind von Anfang an in der Klinik dabei, die theoretischen und praktischen Lehrinhalte werden anders miteinander verknüpft. Der Studierende ist Teil von zwei Lern-Teams. Das eine Team von etwa fünf Studierenden bietet Austausch für die praktische Ausbildung vor Ort. Das zweite 5-Team tauscht sich virtuell aus, sprich, es können Kommilitonen aus allen möglichen Ländern sein.

Entstanden ist das Konzept auf Initiative der Weltgesundheitsorganisation (WHO), erläutert Keller. Das dort angesiedelte "Direktorat Arbeitsmarkt Gesundheitswesen" mahnt schon seit Jahren, dass der Mangel an Ärzten ein weltweites Problem ist, für das Lösungen gefunden werden müssen. "Gemeinsam mit dem WHO-Direktorat haben wir festgestellt", so Keller, "dass es wichtig ist, dass ein Medizinstudierender am besten vom ersten Studientag an vorklinische Erfahrungen sammeln sollte." Einen weiteren Punkt, den die Beteiligten feststelltenund kritisierten war, dass das stupide Auswendiglernen von medizinischem Faktenwissen nicht optimal ist.

In unserem Studiengang, so Keller, werden moderne Techniken zu Social Learning verknüpft mit engmaschigen Kontrollen und interaktiven Tools. Auf diese Weise könne erworbenes Wissen verfestigt werden. Hat ein Studierender den Master-Abschluss seines Medizinstudiums in der Tasche, erhält er eine Gleichwertigkeitsbescheinigung der Maltesischen Regierung. Damit kann er – vorausgesetzt er besteht die Sprachprüfung in den jeweiligen Ländern – als Arzt tätig werden, sagt Keller. Der Bachelor-Abschluss kann später eventuell für die Versorgung in ländlichen Regionen ausreichen, in denen kein Arzt mehr praktiziert. Das aber ist zunächst Zukunftsmusik.

Für das Studium muss ein Studierender allerdings tief in die Tasche greifen: Rund 20.000 Euro kostet ein Studienjahr. Es sollen aber auch Stipendien angeboten werden. (ato)

Weitere Informationen unter:

https://www.medical.edu.eu/AP

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