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Rhön Klinikum AG auch mit Gewinn nach Steuern wieder oben auf
Mehr Patienten, mehr Umsatz, mehr Gewinn: Für den privaten Klinikbetreiber Rhön war 2021 nicht das schlechteste Jahr.
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Modernes Ambiente: Rhön Klinikum am Konzern-Stammsitz Bad Neustadt.
© Rhön Klinikum AG
Bad Neustadt. Nach kräftezehrendem Vorjahr hat sich die Rhön Klinikum AG 2021 wieder gefangen. Prozessoptimierungen insbesondere auf der ambulanten Leistungsebene (MVZ) aber auch ein deutlich besseres Finanzergebnis hoben den Gewinn nach Steuern mit 30,2 Millionen Euro (2020: 2,5 Millionen) wieder auf Normalniveau. Unterdessen sei die Belegschaft angesichts der anhaltenden Pandemie vor eine „nie da gewesene Belastungs- und Bewährungsprobe gestellt worden“, berichtete Rhön-CEO Dr. Christian Höftberger bei der virtuellen Zahlen-Vorlage am Donnerstag.
Stabile Aussicht
Der Umsatz des mehrheitlich zum Asklepios-Konzern gehörenden Klinikbetreibers (5,8 Prozent Streubesitz) verbesserte sich demnach um drei Prozent auf 1,4 Milliarden Euro, der Betriebsgewinn (EBITDA) um 26 Prozent auf 101,2 Millionen Euro. Damit seien die Zielvorgaben für das Berichtsjahr „vollumfänglich erreicht“ worden, heißt es.
An den fünf Klinikstandorten, Bad Neustadt, Frankfurt (Oder), den Universitätskliniken Gießen und Marburg, der Zentralklinik Bad Berka sowie deren MVZ seien im zweiten Corona-Jahr rund 850.000 Patienten behandelt worden, fast fünf Prozent mehr als 2020.
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet CEO Höftberger mit stabilem Umsatz – „1,4 Milliarden Euro in einer Bandbreite von jeweils fünf Prozent nach oben beziehungsweise unten“ – und einem EBITDA zwischen 92 Millionen und 102 Millionen Euro.
„UKGM nicht pleite“
Mit Blick auf die Standortsicherung der Unikliniken Gießen/Marburg (UKGM) versicherte Höftberger, bei beiden Häusern handele es sich „um solide wirtschaftende Kliniken“. Das UKGM sei weder „pleite“, noch müsse es „mit Steuermitteln gerettet werden“. Der Rhön-Chef geht damit offenbar auf entsprechende Gerüchte und Berichte ein, die sich medial sowie in sozialen Netzwerken um die jüngst mit dem Land Hessen getroffene Vereinbarung zur Investitions-Finanzierung ranken.
Danach wird das Land bis 2031 rund eine halbe Milliarde Euro Investitionskosten in Gießen und Marburg bestreiten. Im Gegenzug verpflichtet sich Rhön, währenddessen auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten und keine Betriebsteile auszugliedern.
Weiter heißt es, eine verbindliche Vereinbarung darüber werde „die Einigung der Vertragsparteien vorausgesetzt, im zweiten Quartal 2022 erwartet“. Wobei die Formulierung erahnen lässt, dass noch längst nicht in allen Punkten Einvernehmen herrscht. (cw)