Insulinversorgung
Sanofi nimmt Humaninsuline vom Markt
Drei Humaninsuline der Sanofi-Range „Insuman“ werden nicht mehr produziert. Nur die Variante Insuman Infusat zur subkutanen Anwendung in Insulinpumpen soll im Markt bleiben.
Veröffentlicht:Frankfurt/Main. Sanofi stellt den Vertrieb dreier seiner rekombinanten Humaninsuline dauerhaft ein. Wie es in einem „Kundenschreiben“ heißt, betrifft das die Produkte Insuman Rapid, Insuman Basal sowie Insuman Comb 25. Sanofi hatte bereits im Dezember vorigen Jahres Lieferengpässe für diese Produkte mitgeteilt, die ab Mitte 2023 nach und nach hätten beendet sein sollen.
Nun habe man, so der Hersteller, wegen anhaltender Fertigungsprobleme jedoch beschlossen, „die Herstellung und Lieferung unserer Humaninsuline weltweit einzustellen, um damit die Produktion unserer häufiger verordneten Insuline abzusichern“; gemeint sind damit wohl vor allem Sanofis Insulinanaloga. Restbestände der drei eingestellten Humaninsuline würden noch bis Ende Juli abverkauft.
Die Produktvariante Insuman Infusat zur subkutanen Anwendung in Insulinpumpen werde aber „ weiterhin zur Verfügung stehen“, versichert Sanofi. Allerdings war im März dieses Jahres ein Lieferengpass auch für Insuman Infusat bekanntgegeben worden – voraussichtlich bis Mitte 2025. In einschlägigen Patientenforen wird daher bereits spekuliert, dass Infusat ebenfalls demnächst ganz vom Markt genommen werden könnte.
Die eingestellten Produkte und Varianten auf einen Blick:
- Insuman Rapid 100 I.E./ml, Injektionslösung in einer Patrone (3 ml), PZN 08923023 / 08923000
- Insuman Rapid SoloStar 100 I.E./ml, Injektionslösung im Fertigpen (3 ml), PZN 01483785 / 01474384
- Insuman Basal 100 I.E./ml, Injektionssuspension in einer Patrone (3 ml), PZN 08922851 / 08922845
- Insuman Basal SoloStar 100 I.E./ml, Injektionssuspension im Fertigpen (3 ml), PZN 01484069 / 01484052
- Insuman Comb 25 100 I.E./ml, Injektionssuspension in einer Patrone (3 ml), PZN 08922897
- Insuman Comb 25 SoloStar 100 I.E./ml, Injektionssuspension im Fertigpen (3 ml), PZN 01493571 / 01495328
Wie es in dem Kundenanschreiben des Unternehmens weiter heißt, sollen ab sofort „keine neuen Patient*innen mit einer der drei Insuman-Formen behandelt werden“. Patienten, die diese Präparate erhalten, seien „auf geeignete Alternativen“ umzustellen. (cw)