Gesundheitsdaten
Schlaue Uhren kommen gut an
Viele Nutzer wären bereit, Computeruhren ihre Gesundheitsdaten anzuvertrauen, zeigt eine Umfrage. Besonders Männer sind von dieser Option begeistert.
Veröffentlicht:NÜRNBERG. Computeruhren (Smartwatches) haben speziell bei der Übertragung von Gesundheitsdaten großes Potenzial. Das zeigt eine aktuelle internationale Umfrage des Marktforschungsinstituts GfK.
Gefragt wurden in Deutschland, Großbritannien, China, Südkorea und den USA jeweils 1000 Smartphone-Besitzer, ob Interesse an speziellen Funktionen einer Smartwatch bestehe.
Die Studienteilnehmer sollten bei ihren Antworten voraussetzen, dass die Datenspeicherung und Datenübertragung sicher sei.
Nach den Ergebnissen der Umfrage wäre fast die Hälfte der Umfrageteilnehmer aus den fünf Ländern daran interessiert, Ärzten oder Krankenhäusern ihre persönlichen Gesundheitsinformationen mit Hilfe einer Smartwatch zur Verfügung zu stellen, teilt das Marktforschungsunternehmen mit.
Die gespeicherten Daten wären damit beispielsweise für Arzttermine oder im Notfall sofort abrufbar. Die Bereitschaft, sensible Gesundheitsinformationen einer Smartwatch anzuvertrauen, unterschied sich in den untersuchten Ländern jedoch deutlich.
In China sind 69 Prozent der Umfrageteilnehmer an dieser Möglichkeit interessiert, in den USA immerhin noch 50 Prozent und in Südkorea 43 Prozent. Deutlich zurückhaltender äußern sich europäische Verbraucher in der Umfrage.
Interesse steigt mit dem Alter
Während in Großbritannien rund ein Drittel Interesse zeigt, sind es in Deutschland nur ein Viertel der Teilnehmer an der Umfrage. Männer stehen dieser Anwendungsmöglichkeit insgesamt etwas aufgeschlossener gegenüber als Frauen.
Deutlicher sieht der Unterschied bei den Altersgruppen aus. Je älter die Befragten sind, umso höher ist die Bereitschaft, eine Smartwatch für Gesundheitsdaten zu verwenden, heißt es weiter.
Großes Interesse bestand ebenfalls an der möglichen Nutzung als Fahrkarte oder anderen Anwendungen. Etwa in China und den USA haben die schlauen Uhren Chancen als Ausweis und Bezahlsystem.
Auch dort sind europäische Verbraucher deutlich zurückhaltender. Das Bezahlen mit einem Smartphone an Kassen mittels sogenannter Near Field Communication (NFC) Technologie, habe es bisher in Europa nicht geschafft, viele Nutzer zu gewinnen.
Mit einer Smartwatch wäre der Einsatz an der Kasse theoretisch noch komfortabler als mit einem Smartphone, so Experten. Interesse an dieser Möglichkeit haben in Deutschland allerdings lediglich 20 Prozent der Umfrageteilnehmer. (mh)
Weitere Umfrageergebnisse unter www.goo.gl/jnbAsp