Klinikum Höchst

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Klinikgeschäftsführung

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FRANKFURT/MAIN. Nachdem der Fernsehsender RTL in einer Undercover-Reportage über angebliche Missstände in der Psychiatrie des Frankfurter Klinikums Höchst berichtet hatte, ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft. Wegen des Verdachts der Freiheitsberaubung sind gegen Mitglieder der Klinikgeschäftsführung Ermittlungen aufgenommen worden, bestätigte Oberstaatsanwalt Noah Krüger der „Ärzte Zeitung“.

Über die Ermittlungen hatte zuerst hessenschau.de berichtet. Anlass seien zwei im März eingegangene Strafanzeigen von „besorgten Bürgern“ gewesen, so Krüger. Nähere Angaben könne er aufgrund der seit dem 8. April andauernden Ermittlungen derzeit nicht machen.

Nach den Berichten der Hessenschau werde dem Klinikum über die Anzeige vorgeworfen, Psychiatrie-Patienten ohne ausreichenden Grund zu fixieren. Das „Team Wallraff“ hatte im März über den Fernsehsender RTL von teils katastrophalen Zuständen berichtet und unter anderem ans Bett gebundene Patienten und überforderte Klinikmitarbeiter gezeigt.

In einer ersten Reaktion auf den Bericht monierte das Klinikum damals unter anderem eine „stark verkürzte“ und aus den Zusammenhängen gerissene Berichterstattung“ (wir berichteten).

Dem Klinikum seien keine Ermittlungen seitens der Staatsanwaltschaft bekannt, ließ eine Sprecherin jetzt auf Anfrage der „Ärzte Zeitung“ verlauten. Bislang wisse die Klinik nur so viel, wie auch den aktuellen Medienberichten zu entnehmen sei.

Neben der Frankfurter Staatsanwaltschaft ist auch das hessische Sozialministerium als Aufsichtsbehörde tätig geworden. Es geht der Frage nach, ob die Fixierungen in der Höchster Psychiatrie rechtmäßig waren, heißt es. (dab)

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