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Stada-Börsengang naht: „Interesse von Investoren groß“

Acht Jahre nach Übernahme durch zwei große Investmentfonds scheint die Rückkehr des Generikakonzerns Stada in den Aktienhandel beschlossene Sache.

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Bad Vilbel. Der Generika- und OTC-Anbieter Stada verdient mehr und treibt seinen geplanten milliardenschweren Börsengang voran. „Wir sprechen mit Investoren aus den USA, Großbritannien, Europa und dem Mittleren Osten“, sagte Stada-Chef Peter Goldschmidt der Deutschen Presse-Agentur. „Das Interesse ist groß, das Feedback positiv.“

Zuvor verlautete, dass Stada noch vor Ostern einen Börsengang in Frankfurt anpeilt. Dabei könnte der Konzern – bekannt für das Erkältungsmittel Grippostad, die Sonnenmilch Ladival und den Hustensaft Silomat –, mit zehn bis zwölf Milliarden Euro bewertet werden. Damit wäre Stada wohl einer der größten Börsengänge in Europa in diesem Jahr und ein Kandidat für den MDax oder sogar Dax.

Risiko Geopolitik

Wie viele Anteile die Eigentümer, die Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven bei einem Börsengang im April abgeben könnten, ist noch nicht bekannt. Sie hatten Stada mit zuletzt rund 11.600 Beschäftigten 2017 für 5,3 Milliarden Euro gekauft und später von der Börse genommen. „Auch im Fall eines Börsengangs wollen die Finanzinvestoren investiert bleiben und nicht sofort komplett ihre Anteile verkaufen“, sagte Goldschmidt.

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Noch sei keine Entscheidung zu einem Börsengang getroffen. „Wir müssen schauen, wie das Börsenumfeld ist. Die geopolitische Lage ist derzeit nicht zu unterschätzen.“ Milliardenschwere Börsengänge sind selten in Deutschland, wo 2024 nur wenige Firmen den Gang aufs Parkett wagten, darunter die Parfümkette Douglas. Die Stada-Eigentümer hatten zuvor neben einem Börsengang auch einen Verkauf ins Auge gefasst; Gespräche in diese Richtung verliefen aber zäh.

Gewinn 2024 deutlich gewachsen

Im vergangenen Jahr hat Stada von wachsenden Geschäften profitiert. Der Umsatz stieg um 9,0 Prozent auf gut vier Milliarden Euro und das um Sonder- und Währungseffekte bereinigte Betriebsergebnis (EBITDA) um 11,0 Prozent auf 886 Millionen Euro. Angaben zum Nettogewinn wurden nicht gemacht.

Sowohl bei rezeptfreien Arzneien, als auch bei Nachahmermitteln und Spezialmedikamenten sei man in Europa stärker gewachsen als der Gesamtmarkt, sagte Goldschmidt. „Im Heimatmarkt Deutschland haben wir ein gutes Jahr mit freiverkäuflichen Medikamenten erlebt, aber keine Spitzennachfrage bei Erkältungsmitteln.“

Übernahmen nach Börsengang wieder denkbar

Stada war schon in den vergangenen Jahren gewachsen – auch dank einer Serie von Übernahmen, die die Schulden hoch trieben. Das Russlandgeschäft wurde dagegen abgespalten, da es als Belastung für die Verkaufspläne gilt. Nun sollen bei einem Börsengang die Schulden von Stada sinken.

„Besonders unsere schnell wachsende Sparte mit Spezialmedikamenten wollen wir weiter mit Einlizensierungen stärken“, sagte Goldschmidt. „Wenn mit dem Börsengang die Schulden reduziert sind, sind auch wieder größere Übernahmen denkbar.“ (dpa)

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