Streik beendet: Mindestlohn an Charité
Der Streik hat wohl Wirkung gezeigt: Für die Mitarbeiter der Charité Facility Management soll ab Mai 2012 ein Mindestlohn von 8,50 Euro gezahlt werden. Die Klinik selbst legte derweil gute Quartalszahlen vor.
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Wieder etwas mehr Ruhe: Die Mitarbeiter der CFM an der Charité erhalten den Mindestlohn.
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BERLIN (ami). Der Streik im Servicebereich der Berliner Uniklinik Charité ist beendet. Die Charité Facility Management (CFM) hat am Wochenanfang ein Angebot vorgelegt.
Ab Mai 2012 soll demnach ein Mindestlohn von 8,50 Euro gezahlt werden. Damit ist die CFM nach Angaben der Charité eines der ersten Unternehmen, das den Mindestlohn-Beschluss des neuen Berliner Senats freiwillig umsetzt.
Die Eckpunkte, die mit den Gewerkschaften Verdi und dbb Tarifunion vereinbart worden sind, sehen außerdem vor, dass im Januar eine Einmalzahlung von 300 Euro an einen Großteil der Mitarbeiter fließt.
Laut verdi sind auch weitergehende Verhandlungen über einen Manteltarifvertrag anvisiert. Das Votum der Gewerkschaftsmitglieder zu der Einigung wird am Donnerstag erwartet.
Ausschreibung der Dienstleistung ab 2013
Die nächsten Tarifverhandlungen an Europas größter Uniklinik haben aber bereits begonnen. Ende November fanden erste Gespräche mit dem Marburger Bund über einen Neuabschluss für die rund 2000 Ärzte statt.
Die bei der CFM zusammengefassten Service-, Gebäude- und Logistikleistungen der Charité werden ab 2013 europaweit neu ausgeschrieben. Das hat der Aufsichtsrat der Charité beschlossen.
Besonders mit Blick auf die geplante Sanierung des Bettenhochhauses für 680 Patienten bei laufendem Betrieb sei ein "Partner mit ausgezeichneter Erfahrung im Facility Management" wichtig, so Charité-Chef Professor Karl Max Einhäupl.
Die Bündelung des Facility Managements in einer Hand habe sich bewährt und zu zahlreichen Synergien geführt. Die CFM habe Millionen-Einsparungen erwirtschaftet.
Charité will schwarze Null erreichen
Die Zusammenarbeit mit den Unternehmen Vamed, Dussmann und Hellmann, die zu 49 Prozent an der CFM beteiligt sind und das operative Geschäft leiten, bezeichnete Einhäupl als "vertrauensvoll und erfolgreich".
Auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Charité-Vorstand setzt auch die neue Aufsichtsratsvorsitzende und Wissenschaftssenatorin Sandra Scheeres (SPD).
Zum Auftakt durfte sie mit den kumulierten Quartalszahlen für Ende September 2011 eine gute Nachricht verbreiten. "Die Charité ist damit auf einem guten Weg, das Jahresziel einer schwarzen Null zu erreichen", sagte Scheeres.
Für das Jahr 2012 erwartet sie ein Plus von 4,5 Millionen Euro und in den Folgejahren mindestens ein ausgeglichenes Ergebnis. Das angestrebte Plus für 2012 hat der Aufsichtsrat im Rahmen des Wirtschaftsplans für das kommende Jahr beschlossen.