SARS-CoV-2-Prävention
Studie: Corona-Impfungen in Kliniken und Pflegeheimen dämmen Ausbrüche ein
Eine RKI-Studie belegt, dass Corona-Ausbrüche in Kliniken und in der Langzeitpflege nur durch das Impfen sinnvoll zu bekämpfen sind.
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Die Corona-Schutzimpfung ist laut RKI für Kliniken und Einrichtungen der Langzeitpflege die Königsdisziplin, wenn es um die Eindämmung von SARS-CoV-2-Ausbrüchen in den Einrichtungen geht.
© Rolf Vennenbernd / dpa / picture alliance
Berlin/Oxford. Im Zeitraum März 2020 bis 21. September 2021 wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) bundesweit knapp 4,15 Millionen SARS-CoV-2-Fälle gemeldet. Zwanzig Prozent dieser Fälle gehörten zu unterschiedlichen SARS-CoV-2-Ausbrüchen in verschiedenen Umgebungen. Davon traten 40 .400 Ausbruchsfälle in Krankenhäusern und 156 .349 in Langzeitpflegeeinrichtungen auf. Mit dem Start der Corona-Vakzinierung Ende Dezember 2020 – prioritäre Zielgruppe waren die vulnerablen Bevölkerungsgruppen, wie betagte Bewohner der Pflegeeinrichtungen, sowie das Personal in Klinik und Pflege – sei es gelungen, die Ausbrüche kontinuierlich einzudämmen.
Die nicht-pharmazeutischen Interventionen – Maske, Desinfektion, Abstand – allein hätten dies bei Weitem nicht vermocht. Das geht aus einer am 13. Januar in der Fachzeitschrift „Lancet Regional Health“ veröffentlichten Studie von RKI-Mitarbeitern unter Erstautorin Beneditta Suwono hervor (Lancet Reg Health 2022; online 13. Januar).
Kliniken haben Infektionskontrolle im Griff
Die wöchentliche Anzahl abgeschlossener Impfserien stieg ab KW 2/2021 stark an und erreichte ihren Höhepunkt in KW 5/2021 (Januar 2021), als die zweite Coronawelle endete. Bis KW 15/2021 (April 2021) gab es in 14 deutschen Bundesländern 587 .138 geimpfte Personen im Alter ab 65 Jahren. Die kumulative Inanspruchnahme der vollständigen Impfung stieg in KW 15/2021 (April 2021) auf 73 Prozent. Was die Gesundheitseinrichtungen betrifft, so zeigten Umfragen laut Studie, dass bis Anfang April 2021 etwa bis zu 83 Prozent der Beschäftigten im Gesundheitswesen eine und bis zu 48 Prozent zwei Dosen des COVID-19-Impfstoffs erhalten hatten.
Eine zentrale Erkenntnis der RKI-Experten: Obwohl die komplexen Kontaktnetzwerke im Gesundheitswesen eine besondere Herausforderung für die Infektionsprävention und -kontrolle darstellen, konnten Krankenhäuser in Deutschland die Anzahl und Größe von Ausbrüchen während der gesamten Pandemie besser kontrollieren als Langzeitpflegeeinrichtungen. Gezielte Impfprogramme für medizinisches Personal in Kliniken und Bewohner in Langzeitpflegeeinrichtungen sowie nicht-pharmazeutische Interventionen konnten die Situation dort stabilisieren.
Der Umstand, dass in der dritten Pandemiewelle ein starker Rückgang der Ausbruchsfälle zu beobachten war, aber die Fälle zu Beginn der vierten Welle, neun Monate nach Beginn der Impfkampagne, wieder leicht zunahmen, deute darauf hin, dass die strikte Umsetzung von Infektionsprävention und -kontrolle sowie die nicht-pharmazeutischen Interventionen weiterhion eine entscheidende Rolle spielen werden, vor allem in der Langzeitpflege.