Trauerbewältigung
Studie erforscht soziale Unterstützung für Hinterbliebene nach Suizid
Wissenschaftler der Uni Ulm wollen herausfinden, welche Erfahrungen Angehörige nach einem Suizid machen. Für den Umgang mit dem traumatischen Erlebnis ist die soziale Unterstützung essentiell.
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Online-Befragung: Die Teilnehmer der Studie an der Universität Ulm können ihre Erfahrungen mit Verlust durch Suizid mitteilen.
© Universitätsklinikum Ulm
Ulm. Ein geeignetes Unterstützungsangebot für Hinterbliebene nach einem Suizid zu entwickeln, ist das Ziel der DE-LOSS-Studie der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie II in Ulm. In Bezug auf die Unterstützung sei aus wissenschaftlicher Sicht nur wenig darüber bekannt, welche Erfahrungen Hinterbliebene nach einem Suizid machen, teilte das Universitätsklinikum am Mittwoch mit. Dabei sei soziale Unterstützung essentiell, um traumatische Ereignisse zu verarbeiten. Die Studie will mit Hilfe einer Online-Befragung vorhandene Kenntnisse ausbauen und Wissenslücken schließen.
„Soziale Unterstützung ist ein komplexes Phänomen, das zum einen von der persönlichen Bereitschaft abhängt, sich Unterstützung zu suchen und anzunehmen“, sagt Juniorprofessorin und Leiterin der Studie Nathalie Oexle. Auch spiele die Bereitschaft anderer, Unterstützung zu leisten, eine große Rolle.
Im Jahr 2021 starben in Deutschland über 25 Personen am Tag durch Suizid, so die Angaben des Universitätsklinikums in Ulm. Insgesamt handle es sich um 9.215 Personen und in den meisten Fällen hinterlassen diese Menschen Angehörige, die durch den Verlust ein traumatisches und einschneidendes Ereignis erleben, so das Universitätsklinikum Ulm. (sam)