Neue Katheterbehandlung

Technik stärkt Medizin

Mehr Kontrolle beim Diabetes und sichere OP-Methoden - die Technik macht's möglich, dass die Medizin in Zukunft noch besser wird.

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BERLIN. Patienten mit Herzschwäche dürften in Zukunft entscheidend von den Fortschritten in der Medizintechnik profitieren. Professor Hendrik Treede, Direktor der Poliklinik für Herzchirurgie am Uniklinikum Halle, stellte jetzt in Berlin eine neue Katheterbehandlung vor, mit der Patienten mit einer undichten Mitralklappe im Herzen künftig besser behandelt werden könnten.

Um diese zu ersetzen oder zu reparieren, müsse der Katheter #0150 anders als bei den bisherigen Verfahren#0150 über die Herzspitze eingeführt und die neue Klappe auf der alten platziert werden. Weltweit seien bereits 100 Patienten entsprechend operiert worden, vier solcher Implantationen fanden in Deutschland statt.

Nur in Studien und auf Basis spezieller Zulassungen

Mit dem bislang gängigen Verfahren, dem sogenannte Mitral-Clipping, lasse sich der Rückfluss des Blutes häufig nicht dauerhaft verhindern. Ein Mittelklappenersatz hingegen mindere die Risiken für die Patienten, da hierzu nur ein kleiner Schnitt am Brustkorb erforderlich sei.

Treede geht von einem quot;riesigen Bedarfquot; aus. Bis zu eine Million Menschen litten in Deutschland an einer behandlungsdürftigen Mitralklappeninsuffizienz. quot;Die Häufigkeit steigt mit dem Alter an. Jeder Zehnte der über 75-Jährigen ist davon betroffenquot;, sagte der Kardiologe.

Noch werde die neue Methode nur in Studien oder auf Basis von speziellen Zulassungen angewendet. Bis in zehn Jahren werde sich das Verfahren etabliert haben. quot;Wir stehen vor einer großen Welle an Implantationquot;, sagte Treede.

3-D-Technik könnte minimal-invasive Eingriffe unterstützen

Die Fortschritte in der Technik und deren Auswirkungen auf die moderne Medizin sind die Themen der Medica Education Conference, die vom 14. bis 17. November in Düsseldorf stattfindet. Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) lädt dazu mit der Messe Düsseldorf ein.

Gezeigt wird dort auch wie 3-D-Technik minimal-invasive Eingriffe künftig unterstützen könnte. quot;Am Ende des Endoskops befinden sich zwei exakt auf eineinander ausgerichtete Bildsensoren, die den Operateuren ein naturgetreues 3-D-Bild auf einen Monitor sendenquot;, erklärt Dr. Dirk Bausch, Oberarzt am Campus Lübeck.

Patient profitiert von kürzeren OP-Zeiten

Der Arzt trage dazu eine Spezialbrille. Die räumliche Darstellung erleichtere ihm die Orientierung im Operationsfeld sowie die Koordination von Augen und Händen.

Beispielsweise könne er die Nadeln beim Nähen besser erkennen und dadurch präziser arbeiten. quot;Diese Technik ist bei allen Eingriffen in der Bauchhöhle möglich und macht hochkomplexe Operationen einfacherer. Der Patient profitiert von kürzeren OP-Zeiten und bessere Ergebnissenquot;, sagte Bausch.

Dr. Julia Mäder, Internistin vom Uniklinikum Graz in Österreich, wird ein Tablet vorstellen, das individuelle Dosierungsvorschläge für Diabetiker liefert. 400 Patienten seien in ihrer Klinik bereits dementsprechend behandelt worden. Das System solle nun in einer Studie weiter getestet werden und auch für den ambulanten Bereich angeboten werden. (wer)

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